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Eine Reise des Glaubens

Mallorca, Miami oder die Malediven – im 21. Jahrhundert kann der Mensch schnell, bequem und kostengünstig die Welt bereisen. Doch wichtiger als die geographische Reise, ist die individuelle Reise des Glaubens. Der Autor, Theologie und Referent, Christian Geiss, nimmt in „Vollbracht“ den Leser in zwölf Erzählungen mit auf seine Reise des Glaubens.

 

Das Buch folgt einem klaren Aufbau. Jedes Kapitel beginnt mit einer Szene aus dem Leben Abids, einem Antiquitätenhändler im Kaukasus in der Mitte des 20. Jahrhunderts. In der fortlaufenden Geschichte finden sich zwar einzelne Antworten zu den Großen Fragen des Glaubens, dennoch bleibt vieles offen. Deshalb folgt dem erzählerischen der theologische Teil. Hierbei lässt Geiss die Bibel zu Wort kommen und erläutert durch Einbeziehung von Anekdoten, Theologie und Zitaten Schwerpunktthemen. Inhaltlich orientiert er sich dabei am Apostolischen Glaubensbekenntnis, das er in den zwölf Erzählungen verarbeitet. Den Abschluss eines Kapitels bildet dann die Übertragung in die Lebenswelt des Lesers. Anhand von Fragen zum Bekenntnis möchte Geiss dazu anregen, sich selbst mit den Inhalten des christlichen Glaubens auseinanderzusetzen, bevor es praktisch wird. „Denn der Glaube zeigt sich im Leben und in unserem Handeln“.

 

Und so blickt Geiss in den ersten drei Kapiteln auf die grundlegenden Fragen des Glaubens. Kann es einen Gott geben? Wer ist der Mensch? Wie sollen wir über Gott denken, wenn es ihn gibt? Mit Kapitel vier stellt er den Ausführungen nun einen Bibeltext gegenüber, der auf die vorherigen Erläuterungen eingeht.

 

In den Kapiteln fünf bis acht geht er dann auf theologische Überzeugungen ein, „die für denjenigen, der nicht glaubt, völlig abwegig erscheinen können“. Dabei geht er Fragen nach wie: Wer ist Jesus und was können wir über ihn wissen? Gibt es eine Kernaussage in seiner Lehre? Warum starb er überhaupt am Kreuz? Diese Kapitel haben es theologisch in sich, da hier Kernwahrheiten des Glaubens angesprochen werden, für die es unabdingbar ist, dass sie klar bekannt und benannt werden. Kapitel acht endet dann wieder mit einem Bibeltext, hier aus dem Römerbrief, der sich ganz klar für ein entweder oder ausspricht, denn für Paulus gibt es keinen „Zwischenzustand“.

 

Nachdem in den ersten acht Kapiteln vornehmlich Gott, der Vater, und Gott, der Sohn, Gegenstand der Ausführungen waren, widmen sich Kapitel neun bis zwölf weiteren zentralen Gedanken des christlichen Glaubens. In den Ausführungen wird deutlich, wie stark der christliche Glaube in den letzten Jahrzehnten gerade in diesen Kernwahrheiten angefochten war. „Doch für mich liegt gerade in der Hoffnung auf eine Ewigkeit bei Gott das Zentrum und Ziel des Glaubens“. Und so dienen die Ausführungen dazu, dem kritischen Denken so mancher Theologen schlüssige Argumente und Erkenntnisse aus Wissenschaft, Theologie und Philosophie entgegenzuhalten. Deshalb ermutigt Kapitel 12 anhand der Heilungsgeschichte eines Gelähmten dazu, die Rettung in Jesus Christus anzunehmen.

 

Im vierten Teil wird der „Dreiklang aus Glaube, Erfahrung und Erkenntnis“ durch die dritte Person der Gottheit, den Heiligen Geist, und den abschließenden Glaubensinhalten des Bekenntnisses vertieft. Das Schlusskapitel endet dann mit der Doxologie im Kolosserbrief, in der der Herr Jesus als das Alpha und Omega gepriesen wird. „Gott stellt sich in der Bibel als derjenige vor, der größer ist als das Denken der Meschen“.

 

Zu betonen ist in dieser Hinsicht der „Arbeitsbuchcharakter“, da es Raum für Notizen und Anmerkungen gibt. Ohnehin möchte Geiss dazu animieren, „dem Geheimnis von Gott auf die Spur zu kommen“ und plädiert neben der autodidaktischen Erarbeitung auch zur gruppendynamischen Auseinandersetzung mit dem Buch.

 

Geiss gelingt es mit seinen klaren Ausführungen mit dem Leser ins Gespräch zu kommen. Einerseits werden die Ausführungen gestandenen Gläubigen neue Blickwinkel und Einsichten ermöglichen und das eigene Denken schärfen. Andererseits können Suchende Stück für Stück Gott entdecken. Von daher eignet sich das Buch zur Anschaffung, um seine eigenen Glaubensüberzeugungen zu reflektieren oder Gottfernen einen Wegweiser an die Hand zu geben, damit Gott das Herz desjenigen erreichen kann. „An einen Gott zu glauben bedeutet, mit diesem Gott zu leben“ 

 

Hier geht es zur Buchvorstellung des ERF.


Das Buch:

  • Geiss, C. (2019): Vollbracht. Eine Reise des Glaubens, Edition Wortschatz, 312 Seiten, ISBN: 978-3-94336-253-4, Preis: 14,90€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.

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