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Luther und Kindererziehung

Der Name Martin Luther ist mit dem Ablasshandel und dem Buchdruck sowie den Sola der Reformation verbunden. Wussten Sie aber, das Luther auch die Erziehung er nächsten Generation am Herzen lag? Der Semper Reformanda Verlag hat daher die Schrift Luthers „Anweisung zu einer christlichen Erziehung“ neu aufgelegt.

 

Martin Luthers Begeisterung für die Frohe Botschaft erstreckte sich nicht nur auf den Bereich von Theologie, sondern musste in lebenspraktische Fragen überfließen. So ist die Erziehung der neuen Genreration für Luther kein Randthema. „Meiner Meinung nach wird die welt von keiner äußerlichen Sünde vor Gott so sehr belastet und verdient so grausame Strafe wie die Vernachlässigung der Kindererziehung“. Und so möchte der Reformator Eltern ermutigen, die Rolle, die Gott ihnen anvertraut hat, mit beiden Händen zu ergreifen, sich im Dienst an den Kindern gebrauchen zu lassen und diesen treu auszufüllen. „Denn man darf nicht denken, dass fremde Kinder so nahe zu Herzen gehen wie die eigenen“.

 

Die Schrift ist in zwei große Teilbereiche gegliedert. Im ersten stellt Luther die besondere Stellung der Eltern heraus. „Denn wenn die Autorität im Haus wohl und rechtschaffen erhalten wird, dann wird es mit dem anderen auch gut werden“. Er weist daraufhin, dass das Zuhause die Grundlage der Gesellschaft ist, weil Gott Kinder am Herzen liegen. Zudem betont er die Bedeutung diesen wichtigen geistlichen Dienstes und warnt vor dessen Vernachlässigung. „Da siehst du, was für eine große Sünde es ist, die Jugend nicht zu erziehen, sondern sie zu vernachlässigen“. Schlussendlich ist die Kindererziehung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen oder in die Hände anderer Menschen zu übergeben. Im zweiten Teil blickt er auf die Pflichten der Eltern. Die Liebe erreicht dabei mehr als harte Strafen, wobei er sich deutlich für Konsequenzen ausspricht. Eindringlich mahnt er vor einer Erziehung, die den Maßstäben des Zeitgeistes entspricht. Dieser Appell ist für die christliche Generation des 21. Jahrhunderts wichtiger denn je, damit die „Kinder nicht verderben“. Neben der Vorbildfunktion der Eltern, weist er daraufhin hin, dass die Jugend durch und in Gottes Wort erzogen werden sollen. Herbei hat der Vater eine tragende Rolle, da er als geistliches Oberhaupt der Familie von Gott eingesetzt worden ist. Erfreulich ist, dass schon Luther den Wert von Bekenntnisschulen und christlicher Bildung betont. 

 

Das Heftchen ist sowohl Herausforderung, da es den Erziehungsprinzipien der Moderne widerspricht, zugleich aber auch Ermutigung, da es zur christlichen Erziehung anspornt. Es richtet sich an werdende Eltern und solche, die bereits Kinder haben. Ebenso sind die Impulse Luthers auch für ehrenamtliche Mitarbeiter geeignet, um das eigene „Erziehen“ zu hinterfragen. Die Sprache Luthers ist dabei markant und durch die sprachlich behutsame Modernisierung gut lesbar.

 

Insgesamt kann das Büchlein aufgrund der Aktualität des Inhaltes zur Anschaffung empfohlen werden. So könnten zum Beispiel Ehepaare dies von der Gemeinde zur Hochzeit geschenkt bekommen. 

 


Das Heft:

  • Luther, M. (2019): Anweisung zu einer christlichen Kindererziehung, 38 Seiten, ISBN: 978-3-94790-303-0, Preis: 7,49€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier

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