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Studienbibel zur biblischen Prophetie

2019 war es soweit, der deutsche Bibelmarkt erhielt seine Studienbibel zur biblischen Prophetie. „Diese Studienbibel will helfen, die betreffenden innerbiblischen Zusammenhänge zu erkennen“. Hierzu möchte man die „vielfältigen Verflechtungen der biblischen Texte untereinander sichtbar machen“.

 

a) Übersetzung: 

Die Verantwortlichen haben sich für die „traditionsreiche Übersetzung“ der Elberfelder Bibel entschieden, denn sie hatte von Anfang an das Ziel, „die alt- und neutestamentlichen Grundtexte so genau und zuverlässig wie möglich zu übersetzen“. Im Neuen Testament folgt man weitestgehend der 26. Auflage des Novum Testamentum Graece, herausgegeben von E. Nestle und K. Aland. Die wenigen Neuerungen aus der 28. Auflage wurden zur Kenntnis genommen. Im Alten Testament liegt der Masoretische Text zugrunde. Für den Laien sei gesagt, dass die Elberfelder als wortgetreueste deutsche Übersetzung bekannt ist.

 

b) Theologische Ausrichtung: 

Herausgeber ist Ulrich Wendel, der Pastor in zwei freikirchlichen Gemeinden und Lehrbeauftragter für Neues Testament an der Evangelischen Hochschule Tabor war. Jetzt ist er Redakteur des Magazins Faszination Bibel und theologischer Lektor bei SCM R. Brockhaus.

 

c) Geistlicher Mehrwert: 

In den Kommentaren hat man sich darauf beschränkt, vornehmlich zukunftsbezogene Prophetien zu besprechen, deren Erfüllungen von der Bibel selbst berichtet werden. Prophetien, deren geschichtliche oder endzeitliche Erfüllung noch aussteht, wurde sich sehr behutsam genähert. Somit wird kaum etwas zu den Themen „Entrückung“, „Millennium“ oder die Bedeutung der „Tiere“ in der Offenbarung gesagt. Im Bereich der Verheißungen ist man sich einig: „Als Bibelleser dürfen wir nicht zu geradlinig und direkt von einer Ankündigung auf eine mögliche Erfüllung schließen“. Vielmehr befürwortet man Gottes Treue zu seinem Wort, wenn dessen Erfüllung auch ganz anders kommt, als Kirchenväter, Ausleger und man selbst meinte. Die messianischen Verheißungen des Alten Testamentes werden aufgespürt und intensiv dargelegt. Hierzu werden drei Gruppen von Messiashinweisen vorgestellt:

  • Schriftstellen mit einem eindeutigen Messiashinweis.
  • Schriftstellen, denen das Neue Testament einen erweiterten Sinn gibt.
  • Schriftstellen, die in der christlichen Kirche von alters her Aussagekraft hatten.  

Dabei ist aber zu beachten, „dass der messianische Sinn nicht der einzige Auslegungsschlüssel sein sollte“.

Die typologische Auslegung wird ebenfalls aufgegriffen. Hierbei geht es darum auf Entsprechungen und deren Bedeutung zu achten. „Als Bibelleser und -ausleger dürfen wir keine beliebigen typologischen Bezüge konstruieren, sondern sie nur dort beachten, wo die Bibel sie selbst hervorhebt“. Der allegorischen Deutung hat man grundsätzlich einen Riegel vorgeschoben, da man dem Tatsächlichen mehr Wert zugesteht, als dem Übertragenden. Bei der Auslegung von Bildern und Metaphern wird das rabbinische Auslegungsmuster zugrunde gelegt, d. h. damalige theologische Denkmuster werden im Verständnis der Textstelle erläutert.  

 

d) Persönliche Highlights: 

Wer wenig Zeit hat, dem werden die kurzen und knackigen einführenden Kommentare zu den einzelnen Bibelbüchern entgegenkommen. Zudem werden einzelne Personen mit einer Kurzvita vorgestellt. Um die Querverweise deutlich zu machen, wurde sich für ein Symbol- und Farbsystem entschieden, die dem Leser zur besseren Orientierung zugutekommen.

 

e) Fazit 

Diese Studienbibel möchte kein umfassender Bibelkommentar sein, sondern den Fokus auf wesentliche Aspekte der innerbiblischen Zusammenhänge legen. Dadurch wir dem Leser die enge Zusammengehörigkeit von Altem und Neuem Testament bewusst, wodurch sich der rote Faden quer durch Gottes Wort besser erschließen lässt. 

 

Hier geht es zur Leseprobe.


Die Studienbibel

  • Wendel, U. (2019): Studienbibel zur biblischen Prophetie, SCM R. Brockhaus, 1774 Seiten, ISBN: 978-3-417-25376-4, Preis: 49,99€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.

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