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Könnte die Entrückung heute stattfinden?

In der Bibel finden wir Gottes Blaupause für den Fahrplan des Zukünftigen. Aber in der Kirchengeschichte haben sich unterschiedliche Verständnisse hierüber entwickelt. Mark Hitchcock, Konferenzredner und Prophetie-Experte, hat sich mit „Könnte die Entrückung heute stattfinden“ der Aufgabe gewidmet, das Thema der Entrückung näher zu beleuchten.

 

Im ersten Teil geht der Autor auf die Wahrheit der Entrückung ein. Dieser Teil wird viele Frage bezüglich dieses Ereignisses beantworten. Hitchcock gelingt es auf exzellente Art und Weise das Thema aufzudröseln, ohne sich dabei in theologischen Spitzfindigkeiten zu verlieren. Hier wird dem Leser noch einmal genau vor Augen geführt, was die Bibel zum Thema Entrückung vorzuweisen hat und was passieren wird, wenn die Posaune erschallt. Mit diesem Teil wird wohl jeder Christ ohne Weiteres mitgehen können.

 

Der sich nun anschließende zweite Teil geht nun auf den Zeitpunkt der Entrückung ein. Hier positioniert sich Hitchcock nun als Vertreter der Vorentrückungslehre, d. h. er befürwortet die Entrückung der Gemeinde vor der siebenjährigen Drangsalszeit. Seiner Ansicht nach ist die Frage nach dem WANN der Entrückung „weniger eine rein theologische Streitfrage oder bloße Spitzfindigkeit unter Gelehrten. Es steht sehr viel auf dem Spiel, je nachdem, welche Auslegung biblisch korrekt ist“. Lesenswert ist diese Ausführung allein schon deshalb, weil der Verfasser die fünf aktuellen Sichtweisen zum Zeitpunkt der Entrückung aufgreift und danach fair, unpolemisch und verständlich seine Erkenntnis darlegt. Hierbei lässt er den Leser immer wieder selber in Gottes Wort schauen und ermutigt, anhand der Bibel zu einer Überzeugung zu gelangen.

 

Mit dem dritten Teil widmet sich der Autor nun Fragen, die immer wieder gestellt werden. In kurzen Essays gibt er seine Sicht zu häufig gestellten Fragen wieder. Der Rezensent teilt nicht die Auffassung des Autors, dass Menschen, die in der Gnadenzeit das Evangelium abgelehnt haben, während der Trübsalszeit noch errettet werden können. Hier ist Hitchcock eher spekulativ, als mit klaren Argumenten aus Gottes Wort unterwegs.

 

Mit dem vierten Teil kommen die praktischen Auswirkungen der Vorentrückungslehre zum Vorschein. Sehr gelungen ist dabei die Auflistung der 50 Argumente für eine Entrückung vor der Trübsal, die auf J. F. Walvoord zurückgehen.

 

Als Rechtsanwalt und Theologe arbeite er sehr strukturiert, was dem Leser zugute kommt. Die Ausführungen lassen sich zügig lesen und man versteht die Argumentation auf Anhieb. Gerade für Kritiker des Dispensationalismus eignet sich die Lektüre, da sie belegt, dass diese eschatologische Sichtweise kein Produkt der Brüderbewegung der 1830er Jahre ist, sondern bereits in der ersten Gemeinde und durch die Kirchengeschichte vorhanden war. „Eine sorgfältige Betrachtung der Kirchengeschichte zeigt eindeutig, dass die Vorentrückungslehre einige sehr überzeugende historische Präzedenzen vorweisen kann“.

 

 

Dieses Buch ist eines der Besten, die es zu dem Thema Entrückung auf dem deutschen Markt gibt. Das liegt daran, weil Hitchcock das Thema ausgesprochen nüchtern, sehr systematisch und mit erbaulichem Blickwinkel für den Leser behandelt. Von daher wird sowohl Kritikern, als auch Befürwortern das Buch zur Lektüre empfohlen. 


Das Buch:

  • Hitchcock, M. (2015): Könnte die Entrückung heute stattfinden?, CMD Verlag, 164 Seiten, ISBN: 978-3-93983-313-0, Preis: 3,90€

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