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Alles dient zum Besten

WARUM? Kennen Sie diese Frage auch? Sie tritt immer wieder im Leben auf. Besonders dann, wenn Leid in unser Leben Eintritt. Thomas Watson, Autor und nonkonformistischer Geistlicher, nimmt in „Alles dient zum Besten“ seine Leser mit in durchlebte Theologie.

 

Ausgehend von Römer 8,28 möchte Watson seiner Leserschaft „gern ein Stärkungsmittel“ für die Anfechtungen des Lebens verschreiben. Das betrübte Herz soll beim Lesen aufleben und den Gläubigen dadurch etwas fröhlicher machen. Das gelingt dem Autor, denn das Buch versteht sich nicht als reine theoretische Abhandlung. Als es 1663 erstmalig veröffentlicht wurde, hatte der Verfasser am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie tröstlich Gottes Zusagen sind. „Wer Gott liebt und nach seinem Vorsatz berufen ist, der kann in der Gewissheit ruhen, dass ihm alles in der Welt zum Besten dienen wird“. Im Zuge der monarchistischen Restauration war er durch die „Uniformitätsakte“ aus dem Pfarramt entfernt worden. Und deshalb kann er sagen: „Die Wahrheiten des Evangeliums sind tragfähig und unfehlbar“.

 

Watson gliedert seine Ausführungen in drei Teile. Zunächst beleuchtet er das Vorrecht der Gläubigen. Christen haben einen kostbaren Reichtum. Neben den Eigenschaften Gottes, seinen Verheißungen und Gnadenerweisen, sind es zudem Gnadengaben des Geistes, das Gebet und die Gemeinschaft der Heiligen, die dem Gläubigen zum Besten dienen. Doch bleibt der Verfasser nicht nur bei den positiven Aspekten stehen. Er ist auch der Ansicht, dass die schlimmen Dinge zum Besten dienen. Seien es die Übel der Anfechtung, Versuchung, Verlassenheit oder der Sünde. „Wenn Gott sich entzieht, beginnt die Seele, nach Gott zu fragen“.

Nach diesen Schilderungen blickt Thomas Watson auf Gottes Liebe und das Berufensein. „Gottesverächter und Gotteshasser haben an diesem Vorrecht keinen Anteil“. Vielmehr zeigt der Wiedergeborene – angetrieben durch Gottes Liebe zu ihm – gänzlich andere Verhaltensweisen auf. Für Skeptiker widmet sich der Autor sogar der Frage, wie man die Liebe zu Gott prüfen kann. „Wenn wir Gott lieben, dann schmerzt uns das Herz, weil die Gottlosen unseres Gottes spotten“. Daher wird auch zum Abschluss dieses Teiles die Ermahnung ausgesprochen, Gott zu lieben. „Alle, die sich Christen nennen, möchte ich mit allem Ernst dazu bewegen, dass sie Leute werden, die Gott lieben“.

Im letzten Teil kommt der Autor zur Ursache des Vorrechtes: Gottes Vorsatz. „Die Berufung ist das mittlere Glied in der goldenen Kette der Errettung, zwischen Vorherbestimmung und Verherrlichung“. Schlussendlich ist es das Ziel der Berufenen, Gott zu ehren! Diese wirksame Berufung geschieht durch eine dreifache Veränderung: neben das Verständnis treten das Wollen und das Verhalten. Und so ermutigt Watson am Ende seine Leser, Gott zu bewundern und ihn für seine freie Gnadenwahl anzubeten. Doch bleibt er dabei nicht stehen, sondern es gilt sich denen zuzuwenden, die noch nicht berufen sind und würdig der hohen Berufung zu wandeln! „Wenn Gott auf unser Bestes bedacht ist, sollten wir da nicht ihn verherrlichen wollen“?

Die Kapitel sind kurzweilig und theologisch fundiert. Watson formuliert einfach und belegt Aussagen biblisch, sodass der christliche Glaube umfassend erklärt wird. Lobenswert ist, dass der Verfasser auch auf ganz lebenspraktische Fragen eingeht. Diese sind durch graue Kästen hervorgehoben. Nicht nur darin zeigt sich die hohe praktische Relevanz des Buches.

 

Als Leser dürfen sich all jene angesprochen fühlen, die Trost und Ermutigung dringend nötig haben. Ebenso eignet sich die Lektüre für Seelsorger, um sich mit der hochkomplexen Frage auseinanderzusetzen, warum Christen Leid oder Anfechtungen erfahren müssen.  

 

Insgesamt ist „Alles dient zum Besten“ ein leidenschaftlicher Appell, sich der Berufung Gottes als Trost- und Kraftquelle neu bewusst zu werden. Von daher kann zum Kauf geraten werden. 


Das Buch:

  • Watson, T. (2020): Alles dient zum Besten, Sola Gratia Medien, 192 Seiten, ISBN: 978-3-948475-21-5, Preis: 11,90€

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