Der Fall von Rabeneck

Ritter, Burgen und v. a. Prinzessinnen sind gängige Bilder, wenn wir das Wort Mittelalter hören. Heldenhaft rangen Minnesänger um die Gunst anmutiger Damenherzen und Tollkühne sowie Furchtlose stürzten sich ins Abenteuer. Katharina C. Hamecher, begeistertes Mitglied einer mittelalterlichen Schaukampftruppe, hat ihre Faszination und Leidenschaft mit „Der Fall von Rabeneck“ nun auch zu Papier gebracht.

Schon seit frühester Kindheit faszinierte die Autorin die fremde Lebensart der Vergangenheit. „Seitdem begeistern mich Geschichten wie sie das Leben schrieb oder zumindest geschrieben haben könnte. Irgendwann bin ich beim Lesen solcher Geschichten im Mittelalter und der frühen Neuzeit hängen geblieben. Ich wollte immer mehr über diese faszinierende Zeit erfahren und habe deshalb viele historische Romane gelesen oder gehört und mit authentischen Quellen abgeglichen.“

Und so erzählt Hamecher die Geschichte eines jungen Landgrafen und einer Grafentochter in deutschen Landen des ausgehenden 12. Jahrhunderts mit viel Herzblut, emotionaler Authentizität und wertvollen Impulsen über die heilende Kraft der Vergebung und die Bedeutung des christlichen Glaubens.

Als Lesepublikum hat die Autorin Kinder ab 10 Jahren vor Augen. Deshalb ist das Schriftbild auch etwas größer als normal ausgefallen, was zur besseren Lesbarkeit viel beiträgt. Hilfreich ist auch die Landkarte, die als Orientierungshilfe dient, um die Handlungsstränge besser verorten zu können. Denn bei über 31 Personen, die mit Namen und Funktion im Vorspann aufgeführt sind, kann man schon leicht mal den Überblick verlieren. Doch mithilfe dieser Ergänzungen, können jüngere Leser frühzeitig in eine ganz andere Welt eintauchen.

Der Schreibstil Hamechers ist ihrem Lesepublikum angemessen, denn er weist sowohl Originalität als auch Verständlichkeit auf, damit jeder mit dabei sein kann, um zu sehen, wie die glückliche Kindheit von Alea mit der Grausamkeit der Machtgier konfrontiert wird, damit schlussendlich Tugenden wie Edelmut und Ritterlichkeit zu Tage treten können. Neben der Printausgabe gibt es weiteres Material zum Buch auf www.der-fall-von-rabeneck.de, um sich noch tiefer in die Geschehnisse um den Fall von Rabeneck einzugraben.

Insgesamt liegt mit Der Fall von Rabeneck ein Kinder- und Jugendroman vor, der seinem Leser neben Spannung und Unterhaltung auch Gefühle und Werte vermittelt. „Würde Rabeneck ihn ernsthaft bitten, würde er ihm vergeben, nehme ich an“. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht in Drachenfeuer über Schwarzenbach. 

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