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Grundlagen der Schriftauslegung

Das Alte Testament berichtet von einem Kampf Jakobs mit Gott. Wie können wir diese Begebenheit aus 1. Mose 32,24-30 auf heute anwenden? Meint Gottes Wort damit, dass wir im Gebet nur so lange ringen müssen wie Jakob, damit unsere Gebete erhört werden? Oder ist die Aussage des Textes nicht viel eher die, dass Gott danach trachtete, Jakob seinem Willen zu unterwerfen? Roy B. Zuck wird mit „Grundlagen der Schriftauslegung“ der schwierigen Aufgabe gerecht, das gesamte Gebiet der Hermeneutik abzudecken, um die Eingangsfrage anhand biblischer Wahrheiten beantworten zu können.

 

Das vorliegende Buch ist ein wahrer Fundus an Inspirationen und Impulsen, um eine praktische Anleitung zum Entdecken biblischer Wahrheiten in der Hand zu halten. Zunächst blickt der Autor darauf, was Schriftauslegung ist und warum sie nötigt ist.

Sein Grundsatz dabei ist dem des gläubigen Gelehrten B. B. Warfield gleicht: „Wenn die Bibel spricht, spricht Gott“. Deshalb betont Zuck mit aller Deutlichkeit, dass die Auslegung von Gottes Wort auf dem Wortsinn beruht, denn „die Bibel ist das am meisten missbrauchte Buch der Welt“.

Aufschlussreich hierbei ist das zweite Kapitel, welches einen kurzen historischen Abriss über die Bibelauslegung einst und jetzt gibt. „Dieser kurze Überblick über die Geschichte der Hermeneutik zeigt, wie wichtig es ist, dass Evangelikale auch weiterhin den grammatisch-historischen, wörtlichen Ansatz zur Bibel betonen“.

In den nun folgenden sieben Kapiteln blickt Zuck auf „Klüfte“, die wichtig zu verstehen sind, um die Bibel richtig zu lehren. „Die Schrift ist nicht an sich unklar“. Schriftauslegung ist nämlich ein unerlässlicher Schritt nach dem Beobachten, um zu einer verlässlichen Anwendung zu gelangen. „Ein fähiger Ausleger ist zuerst ein fähiger Exeget“. Zuck weist aber darauf hin, dass jeder die Bibel in ihrer Grundaussage verstehen kann, denn „die Bedeutung dessen, was in der Schrift steht, können nicht bloß einige Wenige verstehen“.

In den Kapiteln bespricht der Autor kulturelle, grammatische, literarische Klüfte, die es zu überwinden gilt. Ebenso blickt er auf literarische Stilmittel, Typen und Symbole sowie Gleichnisse und Allegorien, bevor er vertieft auf die Auslegung von Prophetie eingeht, um den Gebrauch des Alten im Neuen Testamentes zu besprechen.

Von besonderem Nutzen dürfte das letzte Kapitel sein. Zuck geht hier auf einem langen vernachlässigten Bereich ein: Gottes Wort im Heute anwenden. „Um den geistlichen Bedürfnissen der Menschen dienen zu können, muss man die Bibel nicht nur richtig auslegen, sondern auch richtig anwenden“. Der Autor selbst geht dabei von einem reformatorisch-dispensationalistischen Standpunkt aus und betont gerade im Hinblick auf die Anwendung, dass der Ausleger Gottes Handeln in den Zeitaltern (Dispensationen) unterscheiden muss.

Abgerundet wird der Leitfaden mit Lösungen zu den in den Kapiteln gestellten Aufgaben sowie einem Personen-, Bibelstellen und Themenindex.

 

Das Buch eignet sich vorrangig für Bibelschulstudenten und gibt frühzeitig hilfreiche Impulse, um die biblischen Wahrheiten im Buch der Bücher zu entdecken. Ebenso dient es aber auch Brüder im Predigtdienst, um sich autodidaktisch weiter- bzw. fortzubilden, damit die Reichtümer und Schätze biblischer Lehre gehoben werden können.

 

 

Insgesamt ist es Roy Zuck mit Grundlagen der Schriftauslegung gelungen ist, ein umfassendes und verständliches Werk zu verfassen, damit Männer Gottes eine praktische Anleitung in den Händen halten, um biblische Wahrheiten zu entdecken und diese der Gemeinde von Heute neu vorzustellen. 

 

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Das Buch: 

  • Zuck, R. B. (2017): Grundlagen der Schriftauslegung. Eine praktische Anleitung zum Entdecken biblischer Wahrheiten (2. Aufl.), EBTC Verlag, 420 Seiten, ISBN: 978-3-94719-600-5, Preis: 24,90€

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