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Zerbrechliche Gefäße

Wussten Sie, dass das Christentum die am stärksten verfolgte Religion der Welt ist? Man rechnet aktuell mit über 200 Millionen Verfolgten![1] In der westlichen Welt ist uns dies oftmals gar nicht so bewusst. Schon allein deshalb ist „Zerbrechliche Gefäße“ von Pastor Kenneth Harrod absolut lesenswert, denn er zeigt dem Westen auf, was dieser von der verfolgten Kirche lernen sollte.

 

Es mag schwer vorstellbar sein, wegen seines Glaubens verfolgt, benachteiligt und sogar getötet zu werden. Schließlich hält man den Primat der „Religionsfreiheit“ im Westen sehr hoch. Doch die globale Realität ist eine andere. Und so möchte der Autor – ausgehend vom Neuen Testament – aufzeigen, wie ein gegenseitiges Geben und Nehmen auf Augenhöhe gelingen kann. Der Autor ist Mitarbeiter der englischen Hilfsorganisation Release International. Als ehemaliger Journalist versteht er das Handwerk des Schreibens, Recherchierens und durch seine Pastorentätigkeit besitzt er auch die biblische Perspektive auf das Thema.

 

Das vorliegende Buch versteht sich dabei als eine Art „Theologie der Verfolgung“. Dem Autor zufolge beinhaltet eine solche Theologie drei Dinge:

  • Erstens sollte sie die biblischen Gründe dafür darlegen, warum Christen um ihres Glaubens und Zeugnisses willen Verfolgung erleiden.
  • Zweitens sollte eine solche Theologie klarstellen, welchen Rat die Schrift uns darüber gibt, wie wir angesichts von Verfolgungen reagieren sollen, wenn wir sie selbst erleben.
  • Drittens schließlich sollte sie darlegen, welche Hinweise die Schrift darüber gibt, wie wir reagieren und handeln sollen, wenn wir wissen, dass andere Christen um ihres Glaubens willen leiden.

 

 

Dieses Verständnis liegt dem Autor zugrunde. Und so untersucht er in diesem Buch, „dass wir im Westen von den Situationen von Verfolgung viel darüber zu lernen haben, was es überhaut bedeutet, Christ zu sein“. Dabei betont er deutlich, „wenn wir von Verfolgung lernen wollen, dann müssen wir den Lehren der Bibel erlauben, uns zu prägen und unser Denken zu formen, unser Verständnis dessen, was in der Welt um uns her geschieht, und wie wir zu reagieren haben“.

 

Deshalb ist das Buch nicht in erster Linie anekdotisch und konzentriert sich auf Statistiken. Vielmehr beabsichtigt der Verfasser „dass biblische Themen sich auf unser Verständnis von Verfolgung auswirken – nicht nur, weil wir uns um Verfolgte kümmern sollten, sondern auch, weil Verfolgung ein Thema ist, von dem wir für unseren Glauben sehr viel lernen können“.  

 

Harrods These ist, „dass das biblische Nachdenken über das Thema Verfolgung besonders die folgenden Haltungen in Frage stellt: eine triumphalistische Sicht unserer Mission; eine konsumorientierte Sicht unserer Botschaft; eine individualistische Sicht vom Reich Gottes und eine weltliche Sicht von Hoffnung“.  In den insgesamt fünf Kapiteln widmet sich Harrod jedem dieser Aspekte. Am Ende der Lektüre wird man entdecken, „dass die ernsthafte Beschäftigung mit der Problematik von Verfolgung helfen kann, biblische Wahrheiten zur Wirksamkeit in unserem Leben und dem Leben unserer Kirche zu bringen“.

 

Das Buch richtet sich an Christen, denen das Schicksal der Glaubensgeschwister nicht egal ist. M. E. sollten Gemeindeleiter dieses Buch dringend lesen und die westlichen Gemeinden mit der Realität der Verfolgung konfrontieren, um die Christen global auf die Verstärkung und Vermehrung der Verfolgung gegenüber Christen vorzubereiten. Die dargestellten Inhalte spiegeln dem Leser eventuell die eigene „Blindheit“ und rufen neu dazu auf, für die Gläubigen weltweit auf unterschiedlichste Art und Weise einzustehen.

 

Zerbrechliche Gefäße öffnet die Augen für verschüttete Wahrheiten der guten Botschaft und fordert gleichermaßen heraus, zu einem geistlichen Realismus in der Nachfolge des Herrn Jesus. Das Leiden des gesamten Leibes Christi wird neu deutlich und zeigt auf, dass wir zusammengehören. Andreas Schmierer fasst treffend zusammen: „Fazit: Tiefgründig, bibelkundig und wertvoll, wie Harrod Leiderfahrungen, Abhängigkeit von Christus und Hoffnung auf die Ewigkeit vermittelt“.

 

Hier geht es zur Leseprobe

 



[1] Für mehr Infos siehe: www.opendoors.de oder www.verfolgte-christen.org


Das Buch: 

  • Kenneth, H. (2020): Zerbrechliche Gefäße. Was der Westen von der verfolgten Kirche lernen sollte, Neufeld Verlag, 152 Seiten, ISBN: 978-3-86256-166-7, Preis: 9,90€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.  

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