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Gedanken für junge Männer

Alice Babs sang den Schlager „Ein Mann muss nicht immer schön sein“. In der Selbstdarstellungskultur des 21. Jahrhunderts kaum vorstellbar. Und so kommen immer mehr junge Männer in die Bredouille. J. C. Ryle (1816 – 1900) möchte angehenden Erwachsenen in „Gedanken für junge Männer“ Ratschläge aus der Bibel geben, damit auch heute noch Männer nach dem Herzen Gottes zugerüstet werden.

 

Laut Charles Haddon Spurgeon ist Ryle „der beste Mann der Kirche Englands“. Mittlerweile hat der ehemalige anglikanische Bischof von Liverpool auch in Deutschland durch seine Literatur an Bekanntheit gewonnen[1].

 

Das vorliegende Buch überarbeitete der Autor im Alter von 71 Jahren zum letzten Mal. Als Pastor, Ehemann und Vater von fünf Kindern (darunter drei Söhne) konnte er im Laufe seines Lebens zahlreiche Einblicke, persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse erlangen. Und so schreibt er wohl überlegt aus einem gottesfürchtigen Herzen auf, was sein Herz bewegt.

 

Im ersten Teil geht er der Frage nach, warum junge Männer Ermahnung brauchen. Hierbei beleuchtet er die Schnelllebigkeit und Unbekümmertheit des Jungseins. Er ist der Ansicht, dass Ermahnung nötig ist, damit Heranwachsenden Leid erspart bleibt und man frühzeitig anfangen kann, Gott zu dienen.

Dies führt ihn zum zweiten Aspekt, den Gefahren. Ryle ist sich dabei aber bewusst, „dass jedes Alter und jede Lebenssituation ihre eigenen Fallstricke und Versuchungen hat“. Deshalb ist es wichtig, die entwicklungstypischen Angriffspunkte zu kennen, denn junge Männer müssen vor ihnen gewarnt werden.

Der dritte Teil bringt allgemeine Ratschläge an junge Männer vor. Er mahnt dabei Sünde nicht zu verharmlosen und die Bibel zum Lebensführer und -ratgeber zu machen.

Das nachfolgende Kapitel widmet sich speziellen Verhaltensregeln. Neben der sofortigen Buße, appelliert Ryle vor allem daran, alles zu meiden, was zur Sünde verführen kann. Diese Botschaft ist gerade vor dem Hintergrund des Medieneinflusses mehr als aktuell.

Das abschließende fünfte Kapitel beinhaltet Schlussworte, die Mut zu einem gottesfürchtigen Leben machen und die Zukunft des angehenden Erwachsenen im Blick haben.

 

Die Lektüre wird den Leser mit Sicherheit treffen, denn der Autor spricht Punkte an, die „weh tun“. Dabei verfolgt er aber nicht das Ziel des Oberlehrers, der zu einem Moralapostel wird, sondern er möchte jungen Männern die Schönheit des Lebens aus der Beziehung mit dem Herrn Jesus vorstellen. Dabei verheimlicht er aber nicht, dass Christsein durchaus mit Mühe versehen ist (Stille Zeit, Beziehungspflege, aktives Gebetsleben, Verlockungen vermeiden …).

 

Dass das Buch bereits über 100 Jahre alt ist, merkt man gelegentlich an diversen sprachlichen Formulierungen. Die Textvorlage geht aber auf die Ausgabe von Charles Nolan Publishers aus dem Jahre 2002 zurück. Allerdings hat der Verfasser keinen zeitgemäßen Ratgeber verfasst, sondern ist zu seinen Erkenntnissen durch das sich nie verändernde und ewig gültige Wort Gottes gekommen. Deshalb ist seine Botschaft damals wie heute noch aktuell.

 

Schlussendlich möchte Gedanken für junge Männer die Generation von Morgen vor Fehltritten und Sünden bewahren. „Lasst euch ermahnen und überzeugen. Nehmt das Kreuz auf euch und folgt Christus nach. Gebt euer Leben Gott“.

 

Hier geht es zur Leseprobe



[1] Andere Bücher des Autors: Seid heilig (Holiness), Mit Gott auf dem Weg (Walking with God), Die Pflichten der Eltern und Beten Sie? 


Das Buch:

  • Ryle, J. C. (2019): Gedanken für junge Männer (4. Aufl.), EBTC Verlag, 120 Seiten, ISBN: 978-3-00034-465-7, Preis: 6,90€

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