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Ich brauche eine Gemeinde

Aus über zwanzig Jahren Mitarbeit an einem biblischen Seelsorgezentrum hat der Autor von „Ich brauche eine Gemeinde“, Pastor Jim Newheiser, beobachtet, „dass einer der Hauptgründe dafür, dass Ratsuchende keine Fortschritte machen, der ist, dass es ihnen an einer gesunden Beziehung zu einer stabilen, biblischen Gemeinde mangelt“. In dem kleinen Taschenbüchlein geht er näher darauf ein, weshalb Christen die Gemeinschaft mit anderen benötigen.

 

Jim Newheiser (MA, DMin, Westminster Theological Seminary) war über 25 Jahre als Pastor und biblischer Seelsorger tätig. Nun ist er Direktor des Institute for Biblical Counseling and Discipleship (IBCD) und Leiter des Programms für biblische Seelsorge am Reformed Theological Seminary (RTS) in Charlotte, NC. Sein jahrelanges Nachdenken und seine einfühlsame Tätigkeit als Seelsorger schlagen sich in dem kleinen Büchlein nieder.

 

Die Serie Taschenhilfe gibt auf alltägliche Fragen und Herausforderungen biblische Antworten. Der Fokus dieser Bücher liegt darauf, leidenden und hilfesuchenden Menschen zu helfen. Des Weiteren sind sie eine Orientierungshilfe für diejenigen, die anderen helfen wollen. Auf 70 bis 80 Seiten wird ein Thema in verständlicher Sprache behandelt. Es liegt jedoch kein Selbsthilfeprogramm vor, sondern die Prinzipien leiten sich aus dem Wort Gottes ab, mit dessen Hilfe der Heilige Geist im Gläubigen Herzensveränderung bewirkt.

 

Ein Highlight der Reihe ist, dass jedes Buch demselben Aufbau folgt. Im ersten Kapitel wird das Thema des Buches anhand persönlicher Erfahrung geschildert. Im nächsten Kapitel wird das Thema aus biblischer Perspektive untersucht und erklärt, so dass man zum Kern der Sache vordringen kann. Im dritten Kapitel wird nun der biblische Lösungsweg aufgezeigt und der Zusammenhang zum Evangelium erklärt. Schließlich wird der Leser dazu aufgefordert, das Gelesene in seinem Leben auf biblische Weise anzuwenden. Zum Schluss wird dem Leser biblische Hoffnung vermittelt, die im Evangelium verankert ist. Auf mehreren Seiten werden dem Leser konkrete Schritte vorgeschlagen, die er in der Anwendung des Gelesenen gehen kann. Abgerundet wird jedes Buch mit einer weiterführenden Lektüreliste, um vertiefter manchen Aspekten nachgehen zu können.

 

In der Einleitung beleuchtet Neweheiser neben den Versäumnissen der Ortsgemeinde auch die Situation des Ratsuchenden und stellt das Defizit der Gemeindelosigkeit vor. „Folglich haben sie in Krisenzeiten keinen Zugang zu den Ressourcen und der Hilfe, die Gott innerhalb der örtlichen Gemeinschaft von Gläubigen bereithält“. Verschiedene Fallbeispiele verdeutlichen diese Beobachtung.

Danach geht der Autor auf das Warum ein, das erläutert, weshalb man eine Ortsgemeinde benötigt. Dabei betont er, dass die Ortsgemeinde das Hilfsmittel und Werkzeug zwischen Auferstehung und Wiederkunft Jesu ist, um den Weg des Glaubens zu gehen. Zeitgleich entkräftet er auch die Behauptung, „das Wort allein reiche aus“, denn die Gemeinde braucht genauso jeden Einzelnen. Besonders hilfreich bei der Auswahl einer Gemeinde sind die 10x Aspekte, die man bei der Auswahl einer Gemeinde beachten sollte. Dieser Teil eignet sich auch für jedes Gemeindemitglied, um die eigene Gemeindepraxis neu zu reflektieren. Ebenso erkenntnisreich ist der vierte Teil, der wich schwierigen Fragen in Bezug auf die Gemeindewahl widmet. Lobenswert ist, dass der Autor keine Patentformel präsentiert, sondern zu Gebet und Prüfung anhand der Schrift aufruft. Anhand von Fallbeispielen zieht Newheiser dann Schlussfolgerungen, bevor er zu Schritten in der Anwendung kommt.    

 

Die Taschenhilfe richtet sich an jeden, der aktuell auf der Suche nach einer bibeltreuen Gemeinde ist. Es eignet sich aber auch hervorragend, um die eigene Gemeindepraxis zu reflektieren und die blinden Flecken aufzuzeigen, an denen es gilt zu arbeiten. Zuletzt ist es auch ein Weckruf. „Wer sich weigert, sich einer Ortsgemeinde verbindlich anzuschließen, ist somit der Schrift ungehorsam“.

 

 

Ich brauche eine Gemeinde ist ein Weckruf hin zur Gemeinschaft. Ebenso wird aber auch ein klarer Appell an all jene formuliert, die meinen, sie benötigen keine Ortsgemeinde. „Das Konzept eines gemeindelosen Christen ist im Neuen Testament undenkbar“. Ebenso dient es v. a. in der Coronakrise dazu, um das eigene Gemeindeleben zu hinterfragen und Schwachstellen im Dienst zu erkennen, denn die Ortsgemeinde ist Gottes Idee, damit Gläubige Segen erhalten. 

 

Hier geht es zur Leseprobe


Die Taschenhilfe:

  • Newheiser, P. (2019): Ich brauche eine Gemeinde, EBTC Verlag, 80 Seiten, ISBN: 978-3-94719-656-2, Preis: 3,90€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.  

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