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Das neue Jerusalem

Wie kann man in der persönlichen Frömmigkeit voranschreiten ohne dabei in einen religiösen Formalismus abzugleiten? Welche Vorteile hat wahre Frömmigkeit und wie wirkt sie sich auf den Glauben im Alltag aus? Willem Teelinck lädt den Leser in „Das neue Jerusalem“ ein, zu den Füßen Jesu Platz zu nehmen und das wahre Leben zu ergreifen.

 

Wer ist der Autor des Buches?

Willem Teelink (1529-1629) ist als „Vater der niederländischen Reformation“ bekannt geworden. Er wurde vom puritanisch-pietistischen Leben beeinflusst und richtete sich nach den Idealen der Reformation aus. Er studierte Theologie und trat 1606 das Predigtamt an. Ab 1613 diente er der Gemeinde zu Middelburg, wo er unermüdlich im Dienst des Evangeliums stand und in seinen besten Jahren verstarb.

 

Worum geht es in dem Buch?

Das Buch entstand 1620 und beschreibt ein fiktives Gespräch zwischen Christus und Maria. Zur damaligen Zeit war dies eine nicht unübliche Literaturgattung innerhalb der pietistischen Erweckungsliteratur. Dadurch sollte eine wichtige biblische Wahrheit dem Leser anschaulich und einprägsam nahe gebracht werden. Ähnliches kennt man u.a. auch von John Bunyans Pilgerreise.

 

Inhaltlich lässt der Autor Maria ihr Herz bei Jesus ausschütten. Die fiktiven Charaktere treten in einen Dialog. Maria steht hierbei für solche, die sich mit ihrem ganzen Wesen an den Herrn Jesus klammern möchten und bereit sind, ihm zu dienen und das mit allem, was sie haben.

 

Und so greift Teelinck typische Themen auf, die für die Reformierte Theologie bedeutsam sind (z. B. Gnadenwahl), Des Weiteren spricht er aber auch ganz konkrete alltagstaugliche Aspekte wqie die geistliche Waffenrüstung, das Gebet, die christliche Erfahrung und das Einüben von Tugenden wie Glaube, Liebe und Hoffnung an. Das Ziel des Buches ist schlichtweg so zu beschreiben: Die persönliche Frömmigkeit des Einzelnen ist zu fördern.

 

Gibt es Kritisches zum Buch?

Nun, beim Lesen wird man unweigerlich über manche Äußerungen des Herrn stoßen, die nur vor dem zeitgeschichtlichen Kontext und dem theologischen Bekenntnis zu verstehen sind. Gerade im Bereich der Gnadenlehren legt Teelinck dem Herrn folgende Sätze in den Mund: „Sie sind immer noch nicht wiedergeborene Menschen, die nichts als Dunkelheit sind. Sie sind Feinde meines Kreuzes und in Wahrheit Feinde dieser heiligen Lehre, auch wenn sie glauben, sie zu bekennen.“ M. E. geht Teelinck hierbei über das hinaus, was uns in der Schrift offenbart ist. Und dies ist nicht die einzige Stelle, die „Missmut“ bzw. „Unverständnis“ beim Leser hervorrufen wird.

 

Die Sprache wurde behutsam für heutige Leser angeglichen, dennoch muss man durchaus eine christliche Sozialisation mitbringen, um den Inhalt zu verstehen. „Kind, die Grundsätze der wahren Wiedergeburt kommen aus dem göttlichen ewigdauernden Samen“.

 

Rein optisch wäre es wünschenswert, dass bei einer weiteren Auflage „Der Herr“ und „Maria“ fettgedruckt werden, da dies der Lesbarkeit dient.

 

Was ist an dem Buch besonders?

 

Das Bemühen der Weitergabe christlicher Tugenden und fragenden Seelen Antworten zu liefern, ist Teelinck abzuspüren. Vor dem historischen Kontext und den Umständen, werden gewisse Äußerungen verständlicher. Manche Inhalte – v. a. im zweiten Teil – können fragenden Seelen Antworten liefern. Insgesamt wird die Lektüre dem Leser helfen, die Vorteile wahrer Frömmigkeit und dessen Auswirkung für den Glaubenden zu erkennen. 


Das Buch: 

  • Teelinck, W. (2021): Das neue Jerusalem. Zu Jesu Füßen sitzend das wahre Leben ergreifen, Sola Gratia Medien, 144 Seiten, ISBN: 978-3-94847-535-2, Preis: 11,90€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.  

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