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Glaub nicht alles, was du weißt

Was ist, wenn der Glaube, der seit Kindertagen mein Begleiter war, plötzlich hinterfragt wird? Ist mein Glaube mehr von Theologie, in der es mehr ums Rechthaben als ums Geliebtsein geht, bestimmt? Was gibt Halt, wenn der Glaube in eine Sackgasse gerät? Alexander Preiss wagt den mutigen Schritt und nimmt den Leser in „Glaub nicht alles, was du weißt“ mit auf seine persönliche Glaubensentwicklung.

 

Wer ist der Autor des Buches?

Alexander Preiss ist Ehemann und Vater von vier Kindern. Er arbeitet zurzeit als Sozialpädagoge und Job-Coach für psychisch beeinträchtigte Menschen im Verein Christuszentrum in Zürich. Seine Ausbildung hat Alexander Preiss einst als Bankkaufmann gemacht, später seinen Bachelor der Theologie am Institut für gemeindeorientierte Weiterbildung absolviert. Privat engagiert er sich in der Vater-Kind-Arbeit in der reformierten Kirche und ist Mitglied der Kirchensynode der Zürcher Landeskirche. Im Vorstand von Lemuel Swiss engagiert er sich außerdem in einem Entwicklungszusammenarbeitsprojekt in Haiti. Der Autor lebt mit seiner Familie in Zürich.

 

Worum geht es in dem Buch?

„Dies ist keine Abrechnung“, schreibt Preiss gleich zu Beginn. Ihm geht es darum zu beschreiben, wo und warum die „Rechnung mit dem Glauben“ für mich nicht mehr aufgegangen ist. „Gott lässt sich nicht primär in Dogmatik finden“. Die sehr persönliche Sichtweise wird dem Leser auf den knapp 200 Seiten begleiten. Die Ausgangsthese des Autors lässt sich wie folgt beschreiben: „Wir dürfen Fragen und Zweifel zulassen, uns ihnen stellen und Neus wagen: im Denken, Glauben und Handeln“. Und so nimmt Preiss seinen Leser in sieben Kapiteln auf seine autobiografische Glaubensentwicklung.

 

In den Kapiteln erfährt der Leser vom Fragen und der persönlichen Glaubensreise. „Das Evangelium verspricht keine Sicherheit, sondern Veränderung“. Preiss selbst kommt aus einer „konservativen Glaubensrichtung“ und beim Lesen spürt man, wie ihn die dort vermittelte Theologie Stück für Stück einschnürte. Aufgrund seiner Erfahrungstheologie und des vermittelten Biblizismus, kam er ins Fragen. „Doch ein stringenter Biblizismus kann dazu führen, primär an die Bibel zu glauben und nicht mehr unmittelbar an Gott und an sein Wirken im Hier und Jetzt“.

 

Schlussendlich ermutigt der Verfasser seinen Leser, sich mit der eigenen Glaubensbiografie intensiv auseinanderzusetzen und es zu wagen, so manche theologische Überzeugung infrage zu stellen – „und dort weiterzuglauben, wo Ihr Glaube scheinbar in eine Sackgasse geraten ist“. Für ihn gibt es drei Erkenntnisse, auf dem Weg zu einem tragfähigen Glauben:

  • Den großen Anteil, welchen die Biografie in der eigenen Theologie spielt, anerkennen.
  • Alles immer wieder auf den Prüfstand stellen (keine Denkverbote).
  • Das, was wirklich gut ist und tut, das Gnadenvolle, behalten.

 

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre empfiehlt sich Christen, die gerne weiter Glauben, kühlen Kopf bewahren und ein brennendes Herz für Jesus Christus haben. Allerdings sollte man schon eigene Standpunkte entwickelt und gefestigt haben, um sich mit der Thematik des Buches auseinanderzusetzen. Aufgrund der Thematik sollte kein „junger“ Christ bzw. „Frischling“ im Glauben das Buch zur Hand nehmen, da die Gedanken mehr für Verwirrung sorgen könnten als für Aufklärung.

 

Was gibt es Konstruktives zum Buch?

Beim Lesen wird einem, sofern man einen ähnlichen Glaubenswerdegang vorweist, die ein oder andere Aussage aus dem Herzen sprechen. Allerdings scheint immer wieder ein „Jesus“ versus „Bibel“ durch. Hierbei wird die Person Christi gegen das Wort gestellt, obwohl Preiss betont, dass allein Gottes Wort Richtschnur und Glaubensleitlinie ist. Besonders kritisch wird man beim Lesen der verwendeten Literatur, da oftmals auf den katholischen Theologen Drewermann Bezug genommen wird.

 

Was macht das Buch besonders?

 

Jeder, der sich in einer ähnlichen Situation befindet, wird hier sicherlich Impulse erhalten, die zum Weiter-Denken, Weiter-Kommen und Weiter-Glauben ermutigen. Allerdings sollten die Stolpersteine des Verfassers nicht zu eigenen werden, sondern vielmehr ist das eigene Glaubenskorsett zu schnüren, um Glaubensschritte zu machen. 

 

Hier geht es zur Leseprobe


Das Buch: 

  • Preiss, A. (2021): Glaub nicht alles, was du weißt. Glaube weiter – mit kühlem Kopf und brennendem Herzen, Gerth Medien, 208 Seiten, ISBN: 9783957347312, Preis: 15,00€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.  

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