Elberfelder Praxisbibel

Unsere Zeit ist geprägt von Schnelllebigkeit und Hektik. Nicht selten bleibt da auch die Vorbereitungszeit für Andachten und Predigten auf der Strecke. Mit der Elberfelder Praxisbibel liegt nun ein Werkzeug vor, das Menschen, die in ihrer Gemeinde am Dienst der Predigt, Lehre und Verkündigung mitwirken, unterstützt.

 

 

a) Übersetzung:

Grundlage des Textes ist die Elberfelder Übersetzung aus dem Jahr 2006. Beim Neuen Testament wurde sich am Text des Novum Testamentum Graece von Nestle-Aland (Textstand 29) orientiert. Das Alte Testament fußt auf dem gültigen Masoretischen Text.

Ziel der Elberfelder-Übersetzung ist es möglichst nahe am griechischen und hebräischen Grundtext zu bleiben. Deshalb ist sie eine stark formal orientierte Übersetzung, weshalb grammatische Konstruktionen meist nicht aufgelöst werden, sondern mehrdeutig bleiben.

Somit liegt eine zuverlässige, wortgetreue Übersetzung der Bibel vor, die ein gründliches Bibelstudium ermöglicht. „Die Elberfelder Bibel richtet sich nach der jeweils neuesten Auflage des Nestle-Aland, behält sich aber Abweichungen vor“.

 

b) Theologische Ausrichtung:

Die Elberfelder Bibel gilt als besonders wortgetreue Übersetzung und ist eng mit der Geschichte der Brüderbewegung verknüpft. Es wird mehr Wert auf die wortwörtliche Übertragung der Worte und Sätze gelegt, anstatt sich an der Ausgangssprache zu orientieren, in die der Text übersetzt wird.

 

Zudem hat man darauf geachtet, dass möglichst durchgehend dieselben Begrifflichkeiten verwendet werden, um den innerbiblischen Bezug von Altem und Neuem Testament zu gewährleisten.

 

c) Geistlicher Mehrwert:

Die Praxisbibel möchte eine Brücke schlagen zwischen Lehre und Verkündigung. Dabei spielt es keine Rolle, ob man als ehrenamtlicher Prediger, ordinierter Pastor, Hauskreis-, Teenie- oder Jugendleiter aktiv in der Ortsgemeinde mitarbeitet.

 

Die insgesamt 1871 Predigtentwürfe sind farblich im Bibeltext eingebaut und verstehen sich als Tools – und nicht als Zwangsjacke -, um die Predigt und den Lehrdienst zu unterstützen. Bei den Predigtentwürfen gibt es grundsätzlich zwei Typen: den auslegenden oder den biblisch-thematischen.

 

d) Persönliche Highlights:

Von dem Werk profitieren insbesondere Menschen ohne eine akademische Ausbildung im theologischen Bereich. Durch ihre internationale Entstehungsgeschichte haben die Predigtentwürfe mehre Wurzeln und können so helfen, eigene „Predigtbrillen“ abzusetzen und eventuell neuen Zugang zu manchem Text oder Thema zu ermöglichen.

 

Die prägnanten einführungsabschnitte tragen zudem dazu bei, sich schnell einen Überblick über den Inhalt des Buches zu verschaffen, ohne dabei in ein akademisches Gehabe zu verfallen. Besonders die Gliederungen sind lobenswert. Prof. Friedhelm Jung vom Bibelseminar Bonn mein dazu: „Jeder Bibelleser – egal ob mit oder ohne theologische Ausbildung – versteht die Einführungstexte sowie die Textgliederung problemlos und kann sie leicht anwenden“.

e) Optimierung

Ohne Zweifel liegt hier ein nützliches Werkzeug für Laienprediger vor und es gilt, sich selbst mit einem Text zu beschäftigen, um Exegese zu betreiben. M. E. hätten die Predigthelfer noch klarer strukturiert sein können (z. B. Kernaussage, Lehre u.a.). Abhilfe hierfür schafft die Einleitung, die unbedingt im Vorfeld gut durchgearbeitet werden sollte, um die Entwürfe gewinnbringend zu nutzen.

 

f)  Fazit

 

Die Praxisbibel hat selbst den Anspruch am Dienst für die Ausarbeitung des Wortes Gottes beteiligt zu sein. Ohne Frage werden v. a. Laienprediger die Predigthelfer nutzen können, um wichtige Aspekte eines Themas oder Auslegungen zeitersparend zu erfassen. Allerdings hätte man noch mehr Werkzeuge für die Weitergabe des Wortes Gottes der Bibel beifügen können. Ebenso ist die Verteilung der Predigtentwürfe etwas ungleichmäßig. Insgesamt ein Helfer für jene, die intensiv im Predigt- und Lehrdienst stehen. 

 

Hier geht es zur Leseprobe.