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Prädestination & Vorherbestimmung

Theologie ist ein spannendes Feld, wobei die Meinungen vielfältig und teilweise auch kontrovers sind. Mit dem Buch „Prädestination & Vorhersehung“ liegt nun eine Schrift vor, die in das Denken – zu einem heißen Themenkomplex - der Reformatoren der zweiten Generation Einblick gewährt.

 

Wer sind die Autoren?

Zacharias Ursinus (1534-1583) war Schüler und Mitarbeiter des Reformators Philipp Melanchthon und Professor für Dogmatik an der Universität Heidelberg. U. a. wirkte er maßgeblich an der Abfassung des Heidelberger Katechismus mit.

 

Casper Olevians (1536-1587) Interesse für Theologie wurde durch Kontakt zu Johannes Calvin, Heinrich Bullinger und Theodor Beza geweckt. Er war Theologieprofessor an der Universität in Heidelberg und wirkte später als Pfarrer. Er war Mitglied des Komitees, welches den Heidelberger Katechismus fertigstellte.

 

Worum geht es in dem Buch?

Die vorliegende Publikation widmet sich dem Themenkomplex der Erwählungslehre. Die Autoren bekennen sich beide zur souveränen Gnadenwahl Gottes. „Gott hat zum Heil auserwählt und schenkt deshalb den Glauben, ohne dass dies ein eigenes Werk des Menschen ist“.

 

Im ersten Teil wird der Leser mit in einen Brief von Ursinus genommen, der sich dem Thema der Vorherbestimmung widmet. Ursinus plädiert für ein vorurteilsfreies Lesen der Schrift. Er hat sich alle relevanten Stellen zu diesem Themenkomplex angeschaut und kommt zu dem Schluss: „Es gibt kein Stück der heiligen Lehre, über welches sich in den prophetischen und apostolischen Schriften mehr stellen finden als eben von der Vorhersehung, von der Erwählung und dem freien Willen, sodass es mich verwundert, wie gelehrte und christliche Männer hier nicht vorwärtskommen können“. Seine Ausführungen stellen dann den allgemeinen Konsens in der reformatorischen Theologie, wie oben beschrieben, vor.

 

Im zweiten Teil blickt Casper Olevian auf die Vorsehung Gottes. Dabei hat er die ganze Lehre von der Vorhersehung Gottes in fünf Hauptstücke gegliedert, die er dem Leser nahebringt. „Gott hat in allen seinen Werken ein solches Ende und Ziel, welches mit seiner ewigen und unwandelbaren Gerechtigkeit übereinstimmt“. Aus diesen Thesen stellt er im Anschluss die Frucht und den Nutzen für den Glaubensalltag des Einzelnen vor.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Leser, die das Thema interessiert, erhalten hier Einblick in das Denken der frühen reformatorischen Generation. Beiden Autoren ist gemeinsam, dass sie die Bibel sprechen lassen wollen und sich aus der Lehre der Schrift eine Überzeugung entwickelt.

 

Was gibt es Konstruktives?  

Insgesamt liegt ein Buch vor, dass beim Lesen das Mitdenken einfordert. Zwar wurde der Text behutsam angepasst, doch ist der Schreibstil weiterhin komplex (Satzbau, Wortwahl).

 

Warum sollte man das Buch lesen?

 

„Die alte Lehre der Vorherbestimmung, der Erwählung, ist eine der zentralen dogmatischen Erkenntnisse der Reformation“. Diese Lehre vereint die verschiedensten Kirchenväter der vergangenen Jahrhunderte. Gerade die neu aufkommende Zuneigung zu reformatorischer Theologie fordert die Beschäftigung mit dieser Thematik. So gibt das Buch einen Einblick in das Denken und Verstehen zweier deutschen Reformatoren der zweiten Generation. 


Das Buch: 

  • Ursinus, Z. / C. Olevian: Prädestination & Vorhersehung, Sola Gratia Medien, 76 Seiten, ISBN: 978-3-94847-537-6, Preis: 7,90€

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier

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