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Gemeinde ohne Israel

Israel – ein Land, das medial und kirchengeschichtlich immer wieder für Aufsehen gesorgt, sorgt und sorgen wird. Reinhold Federolf zeigt in „Gemeinde ohne Israel“ auf, welche Folgen eine Theologie hat, die ein „ohne Israel“ proklamiert.

 

Wer ist der Autor?

Reinhold Federolf absolvierte seine theologische Ausbildung an der früheren Mitternachtsruf-Bibelschule in Südamerika. Heute ist er als Missionar und Verkündiger mit dem Verbus quer durch Brasilien unterwegs. Er ist von der Allgenügsamkeit der Schrift geprägt und vertritt eine heilsgeschichtliche Bibelauslegung, die unterscheidet zwischen Israel, der Gemeinde und den Nationen. Zudem befürwortet er die Entrückung der Gemeinde vor der siebenjährigen Trübsalszeit und spricht sich für ein wortwörtliches Tausendjähriges Reich aus.

 

Worum geht es in dem Buch?

Federolf fasst seine theologischen Erkenntnisse von vier Jahrzehnten Gemeindekontakten zusammen. Schwerpunkt ist dabei die Prophetie, die sich mit dem auserwählten, irdischen Volk Gottes – Israel – beschäftigt. „Ohne die Sicht für Israel und Gottes besondere Absichten mit diesem für ewig auserwählten Volk verstehen wir wichtige prophetische Aussagen nicht oder wenden sie falsch für die Gemeinde an.“ (S. 16).

 

In den 13 Kapiteln widmet sich der Verfasser zahlreichen Bibelstellen, die er im Kontext der gesamten Schrift erläutert. Dabei ist es ihm wichtig gegen einen Trend anzugehen, denn „viele Gemeinden und ganze Denominationen“ tun dem biblischen Text Gewalt an, da sie „ihn verbiegen und verzerren, um ihn auf die Gemeinde anzuwenden, obwohl er klar von Israel handelt, für das Volk Israel verheißen wurde und wichtige Informationen speziell für die Juden enthält.“ (S. 21f).

 

Wer sollte das Buch lesen?

Einerseits möchte Federolf solche Leser aufrütteln, die durch die Ersatztheologie geprägt sind. Dabei steht besonders das Entlarven der heilsgeschichtlichen Auslöschung oder Imitation Israels und deren schädliche Auswirkungen auf Lehre und Leben der heutigen Christenheit im Fokus. „Der Grund dafür ist, dass man durch die Studien und Erkenntnisse einiger großen Männer der Vergangenheit einen Filter aufgesetzt bekommt und das Wort Gottes dann nicht mehr so gelesen werden kann, wie der Text es vorgibt.“ (255f). Andererseits rüstet er Christen zu, die den wörtlichen Sinn der biblischen Texte ernst nehmen.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

Das Anliegen des Autors ist es, dem Leser das auserwählte Volk Gottes lieb zu machen. Zudem geht es ihm in seinen Ausführungen darum aufzuzeigen, welche theologischen Irrtümer die Ersatztheologie mit sich bringt. „Ein Christ glaube an die ganze Bibel, auch an das, was über Israel und die Zukunft dieser Nation geschrieben steht.“ (S. 111). Hierzu helfen auch die Impulse zum Nachdenken, die sich am Ende der Kapitel befinden. Besonders Gläubigen aus den Großkirchen ist die Lektüre ans Herz gelegt, da aufgezeigt wird, dass das sakrale System nicht dem entspricht, was die Bibel lehrt. Dies zeigt sich z. B. beim prophetischen Verständnis, der eschatologischen Ereignisse, alttestamentlichen Praktiken im Gemeindezeitalter oder kuriose Auswüchse der Geistesgaben. Als Leser wird man zudem mit Aspekten der Kirchengeschichte und den eigenen Erfahrungen aus Südamerika in Kontakt gebracht, sodass die biblische Lehre anhand praktischer – oftmals fehlerhafter – Beispiele verdeutlicht wird. Dabei möchte der Autor nicht nur Kritik anbringen, sondern ermutigt regelmäßig, sich von unbiblischen Praktiken und fehlerhafter Belehrung abzuwenden. „Durch Gottes Wort und den Heiligen Geist haben wir die Möglichkeit, Fehler einzusehen, zur ganzen Wahrheit vorzudringen und die gesunde biblische Lehre auszuleben.“ (S. 294). Zuletzt bewahrt die Auseinandersetzung mit dem Inhalt Christen davor, Israel in seiner biblischen Bedeutung abzuwerten.  


Das Buch: 

  • Federolf, R. (2022): Gemeinde ohne Israel. Die Folgen der Ersatztheologie, CV Dillenburg und Mitternachtsruf (Koproduktion), 296 Seiten, ISBN: 978-3-86353-786-9, Preis: 14,00€ 

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