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Moses lesen Jesus sehen

Juden und Nichtjuden debattieren nicht selten über die Bedeutung der Torah. Das Trio Postell/Bar/Soref zeigt in „Moses lesen – Jesus sehen“ auf, was die Torah verheißen hat und inwieweit Jesus die Erfüllung dessen ist.

 

Wer sind die Autoren?

Seth Postell (Dekan am Bible-College ONE FOR ISRAEL), Eitan Bar (Leiter der Medien- und Evangelisationabteilung von ONE FOR ISRAEL) und Erez Soref (Präsident von ONE FOR ISRAEL) eint die Liebe zu Christus sowie der Glaube an die Allgenügsamkeit der Schrift. Alle drei sind jüdisch-israelische Gläubige in dem Herrn Jesus. Als Autoren sind sie beeinflusst von ihrer jüdischen Umgebung, ihrem Erbe und ihrer Kultur.

 

Worum geht es in dem Buch?

Einführend untersucht das Trio sowohl Einleitung als auch Abschluss der Torah, um die Hauptabsicht Moses aufzuzeigen: „Das wichtigste Ziel der Torah darf nicht darin gesehen werden, dass Israel zum Gesetz gebracht, sondern durch das gebrochene Gesetz hindurch geführt werden sollte, durch den gebrochenen Bund und darüber hinaus.“ (S. 53). Die Gesetzgebung am Sinai verdeutlicht eine direkte Beziehung zwischen der Gesetzgebung und dem Zusammenbruch des Glaubens in Israel. Deshalb wird aufgezeigt, wie die Torah den Messias zum Ziel hat (Messianismus), bevor Gottes Segensmuster (Schöpfungsauftrag) sowie der Ungehorsam Adams/Israels und seine Folgen dargelegt werden. Daran schließen sich drei poetische Reden in der Torah an, die zeigen, wie der Schöpfungsauftrag wiederhergestellt wird. Es folgen Erläuterung zum Zweck des Gesetzes und Erklärungen zum besseren Verständnis der 613 Gebote. „Die Schrift nennt uns mehrere Aufgaben des Gesetzes: Lehrmeister, Vorschattierung, Theologie, Liebe, Weisheit und Ankläger.“ (S. 164). Anschließend wird die Unmöglichkeit des Einhaltens des Gesetzes vorgestellt, um danach darzulegen, was es heißt, ein messianischer Jude zu ein. „Mit enger Wechselwirkung meinen wir, dass wir uns kritisch mit unseren Traditionen auseinandersetzen müssen, und manchmal müssen wir auch Traditionen ablehnen, die gegen die Schrift sind.“ (S. 241).

 

Wer sollte das Buch lesen?

Dem Autorenduo liegen besonders messianische Juden als Leser am Herzen. Dies liegt u. a. daran, dass die Verfasser eine hohe und respektvolle Meinung von der Torah haben, aber gleichzeitig deutlich machen, dass es in den hebräischen Schriften um mehr als das Gesetz geht.

 

Was gibt es Konstruktives?

Obwohl das Buch handlich ist, ist das Entziffern der Fußnoten mühselig. Hier hätte man sich für eine andere Darbietung entscheiden sollen. Das Buch sollte mit der Bibel in der Hand gelesen werden, um die zahlreichen Bibelstellen nachzuschlagen, da der Leser einen tiefen Einblick in die Torah erhält und innerbiblische Verknüpfungen besser nachvollziehen kann.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

Beim Lesen wird einem die Begeisterung der Augen sowie die solide akademische Aufarbeitung des Inhaltes zu Herzen und Kopf gehen. Dazu wird der Leser darin geschult, ein Gespür für die in der Schrift verwendeten Feinheiten hebräischer Wörter zu entwickeln und Gottes Wort aus der Perspektive eines jüdischen Lesers zu entdecken. Die Absicht des Buches ist es, die grundlegende Zielrichtung des mosaischen Gesetzes darzulegen und die Kraft der messianischen Prophezeiungen zu beschreiben. Als Leser wird man im Nachgang in der Lage sein, den Inhalt besonders für Evangelisations- und Jüngerschaftsdienst v.a. an der jüdischen Gemeinde zu nutzen. Insgesamt liegt ein brillantes Buch vor, welches zeigt, dass die Thora nicht nur vom Gesetz spricht, sondern auch von der Notwendigkeit des Messias berichtet. „Der Messias ist das Ziel der Geschichte, und der Messias aus der Torah-Geschichte wird zum Mittelpunkt der späteren heiligen Schriften Israels.“ (S. 84). 


Das Buch: 

  • Postell, S. / Bar, E. / Soref, E. (2019): Moses lesen – Jesus sehen. Wie die Torah ihr Ziel in Jeschua erfüllt, 256 Seiten, ISBN: 978-3-85810-489-2, Preis: 9€

erhältst du in Deutschland und der Schweiz.

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