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Noch nicht am Ziel

Der blaue Planet ist in aller Munde. Doch was genau hat es mit der Erneuerung der Erde in Gottes Plan auf sich? Ian Smith geht in „Noch nicht am Ziel“ darauf ein, wie biblische Aussagen über die Heimat der Gläubigen zu deuten sind.

 

Wer ist der Autor?

Ian K. Smith ist Rektor des Christ College in Sydney, wo er auch Griechisch und Neues Testament unterrichtet. Er hat auch im Pfarrdienst und als Missionar im pazifischen Inselstaat Vanuatu gedient. Er spricht regelmäßig in Kirchen, Konferenzen und anderen Veranstaltungsorten. [1]

 

Worum geht es in dem Buch?

Um es gleich vorneweg zu sagen, das vorliegende Buch ist keines über die Umwelt oder den Umweltschutz. Vielmehr ist die Ausarbeitung dazu da, der Fragestellung nachzugehen, ob die endgültige Heimat für Gottes Volk der Himmel oder die Erde sein wird: etwas völlig Neues für unsere Erfahrung oder etwas Vertrautes.

 

Christen, die sterben, wissen, dass sie beim Herrn sein werden. Doch in dem Zwischenzustand, sind Leib und Seele noch nicht vereint. Vielmehr gehen Gläubige in ein Zuhause auf Zeit, aber noch nicht in die endgültige Heimat. Was dieses endgültige Zuhause betrifft, so scheint die Bibel anzudeuten, dass es nicht „da draußen“ ist, sondern direkt hier auf der Erde. Smith zeigt dem Leser in den 12 Kapiteln auf, dass man bezüglich der Begrifflichkeiten differenziert vorgehen sollte, um die Inhalte nicht zu verwaschen, sondern klar füllen zu können. Denn ein Verständnis der Zukunft hat erhebliche Auswirkungen darauf, wie wir sie im Hier und Jetzt sehen.

 

Tim Challies betont: „Wenn wir verstehen, dass das Ende aller Dinge die Erneuerung aller Dinge ist, dann werden alle Dinge wichtig.  Wenn wir verstehen, dass die Auswirkungen der Auferstehung viel größer sind, als wir uns jemals vorgestellt haben, wird sich unsere Weltanschauung ändern. In unseren Predigten geht es nicht mehr nur darum, was nach dem Tod passiert (so wichtig das auch ist), das Evangelium wird auch mit Relevanz für dieses Leben, für die Erde, für die Orte, die wir bewohnen und unser Zuhause nennen, widerhallen.“[2]

 

Die Ausarbeitung kann als solide Grundlage der biblischen Theologie verstanden werden. Der Leser erhält einen Überblick über den Begriff Heimat, wie er sich von der Schöpfung in der fernen Vergangenheit bis zur Neuschöpfung in nicht allzu ferner Zukunft erstreckt. Der Auftrag, den Gott seinem Geschöpft schon in Eden, im Namen Gottes die Herrschaft über Gottes Schöpfung auszuüben, wird bestehen bleiben, aber dieses Mal werden wir in der Lage sein, ihn perfekt und ewig auszuführen. „Wenn wir verstehen, dass die Erde von Gott gemacht und für sehr gut erklärt wurde und dass sie erneuert werden wird, und dass viele unserer gegenwärtigen Errungenschaften vernichtet werden und ewige Bedeutung haben werden, wird der Wert unserer Aktivitäten sehr unterschiedlich gemessen. Eine solche Weltanschauung ist ganzheitlich und gibt so vielen unserer aktuellen Bestrebungen so viel Bedeutung.“+

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre eignet sich für all jene, die sich mit den aktuellen Zukunftsthemen beschäftigen, um eine biblische Sichtweise dazu zu erhalten. Des Weiteren ist sie all jenen ans Herz gelegt, die einen geliebten Menschen verloren haben, um Ermutigung zu erhalten. Zuletzt hilft die Verbindung zwischen der Auferstehung Jesu und der himmlischen Heimat, den Gläubigen im Hier und Heute in der Nachfolge zu stärken, um ein biblisches Verständnis von der Erde und Gottes Mission mit ihr zu erhalten.

 

Was gibt es Kritisches?

Wenngleich die Lektüre kompakt gehalten ist, ist sie inhaltsreich. Man wird an einigen Stellen herausgefordert, aktiv mitzudenken und seine eigene Position hinsichtlich diverser Lehrmeinungen zu hinterfragen. Ob man dem Autor in allen Fragen folgt (z. B. starke Betonung von Bünden; Auflösungsthematik der Erde), muss der Leser anhand der Schrift für sich entscheiden.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

Die Lektüre ermutigt einerseits und fordert andererseits heraus. Sinclair B. Ferguson fasst treffend zusammen, was beim Leser in Gang gesetzt wird. „Zuhause muss sicherlich eines der emotionalsten Wörter in der englischen Sprache sein. Hier gehören wir hin. Aber wo ist die Heimat des Christen? Leben wir hier auf der Erde in einem fernen Land und warten nur auf einen besseren Tag, an dem wir die Erde verlassen und einfach den Himmel genießen können? […] Mit theologischem Geschick und geschickter Einfachheit kann er ihre lange Geschichte erklären. Er versteht, wo wir in seine Geschichte passen. Er ist auch sensibel für die Verantwortung, die Christen gegenüber unserer ‚Heimat‘ haben, auch wenn wir ihren endgültigen Wiederaufbau noch nicht gesehen haben.“ Das Buch ist kurz, doch wird man am Ende über die reichhaltige Inhaltsfülle und die Relevanz für das persönliche Leben staunen.

 



[1] https://www.crossway.org/authors/ian-k-smith/

[2] https://www.challies.com/book-reviews/not-home-yet/


Das Buch:

  • Smith, I. (2022): Noch nicht am Ziel. Wie die Erneuerung der Erde in Gottes Plan für die Welt passt, 3L Verlag, 178 Seiten, ISBN: 978-3-944799-45-2, Preis: 14,50€

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