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Die Krake von Davos

Seit Jahrzehnten ist das Weltwirtschaftsforum in die aktuellen Entwicklungen involviert. Miryam Muhm zeigt in „Die Krake von Davos“ auf, wie das WEF seine Fangarme nach der Demokratie ausstreckt.

 

Wer ist die Autorin?

Myriam Muhm ist freie Journalistin. Sie hat sich auf medizinische, naturwissenschaftliche und politische Themen spezialisiert. Muhm schrieb u. a. für die Süddeutsche Zeitung, La Republica und L’Espresso. Neben dem Schreiben widmet sich die Verfasserin auch einer weiteren Leidenschaft: dem Filmemachen. Als Dokumentarfilmerin ist sie für das italienische Staatsfernsehen RAI aktiv.

 

Worum geht es in dem Buch?

Der Leser wird mit in den Mut und die Sachkunde der Autorin hineingenommen. Nach einer Einführung in die Bedeutung des WEF und den Gründer, Klaus Schwab, widmet sich Muhm den Zielen der Weltwirtschaftsforums. Diese drei Kapitel bieten dem Novizen eine gelungene Übersicht, um das nachfolgende einzuordnen.

 

Ab Kapitel vier geht die Autorin auf die einzelnen Ziele des WEF ein. Neben der technokratischen Überwachung, der Monopolisierung der Agrarwirtschaft über den finanziellen Reset, erfährt der Leser zahlreiche Hintergründe, die sich dabei oftmals auf direkte Zitate aus Büchern und Vorträgen belegen lassen. Hierbei ist besonders das Kapitel „Reset the table“ horizonterweiternd, da Muhm die gesundheitlichen Risiken von Insektennahrung oder im Labor gezüchtetem Stammzellenfleisch darlegt.

 

Nach einem kurzen Exkurs in das Corona-Narrativ, das sich auf die Überprüfung der Bürger auf ihre Gefügigkeit beschränkt, blickt Muhm auf das Faktum der Angst, um aufzuzeigen, wie das WEF von der Demokratie zum Technofeudalismus schreiten möchte. Hierbei wird besonders die Bedeutung der vierten industriellen Revolution aufgezeigt. „Dass wir heute nicht mehr in einer Demokratie leben, behaupten nicht etwa irgendwelche Systemnörgler oder Politiker-Basher, sondern dies bestätigen auch fundierte wissenschaftliche Studien.“

 

Wer sollte das Buch lesen?

Der Autorin liegen besonders jene Leser am Herzen, die sich einerseits abseits der Leitmedien ein weiteres Bild zu diversen Aktivitäten und Vorhaben des WEF machen möchten und andererseits hat sie diejenigen vor Augen, die sich für wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge interessieren.

 

Was gibt es Kritisches?

Muhm zeichnet durchaus einen dystopischen Plan auf, den das WEF anstrebt. „Der WEF-Klammergriff auf überstaatlicher wie auf Regierungsebene wird immer enger.“ Dies kann u. U. sensible Leser verunsichern, denn anhand der zahlreichen Zitate wird das aufgedeckt, was hinter den Plänen der WEF-Eliten steckt. Des Weiteren ist der Begriff „neoliberaler Kapitalismus“ sicherlich diskussionswürdig, denn die Autorin scheint wohl eher den Missbrauch des staatlichen Machtmonopols damit zu meinen, was mehr für Korporatismus bzw. Faschismus spricht und weniger für Neoliberalität. Zudem bleibt abzuwarten, ob und inwieweit der WEF an der Abschaffung des Staates arbeitet. Die Lichtblicke kommen etwas zu kurz.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

Muhm sieht ihre Aufgabe darin, dem Leser einige dieser Unternehmungen aufzuzeigen, um insbesondere denjenigen, die das Weltwirtschaftsforum und seine Aktivitäten nur aus den Leitmedien kennen, einen tiefgreifenderen Blick auf die Machenschaften der WEF-Elite zu ermöglichen. „Das WEF widmet sich in seinen Projekten unterschiedlichsten Bereichen des menschlichen Lebens.“ Die 643 Fußnoten (fast 50 Seiten) sind ein beeindruckendes Zeugnis und zeigen auf, dass die Autorin sich intensiv und umfassend mit dem WEF beschäftigt hat, um ihre Thesen auch klar zu belegen. Für wache Geister und kritische Denker liegt hier eine Pflichtlektüre vor, die durch eine Hülle und Fülle von Zitaten Fakten schafft, um aufzuzeigen, welch undemokratischer Geist im Denken und Wollen eines Klaus Schwab und seinen Mitstreitern steckt. 


Das Buch: 

  • Muhm, M. (2023): Die Krake von Davos. Angriff des WEF auf die Demokratie (2. Aufl.), Europa Verlag, 288 Seiten, ISBN: 978-3-95890-530-6, Preis: 22,00 €

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