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Heilsgeschichtlich denken

Gibt es einen roten Faden, der sich in der Bibel erkennen lässt? Michael Hardt zeigt in „Heilsgeschichtlich denken“ auf, welche Faszination sich beim Bibellesen erkennen lässt, wenn man erkennt, dass Gott in unterschiedlichen Epochen auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Menschen handelt.

 

Wer ist der Autor?

Michael Hardt engagiert sich aktiv in seiner Heimatgemeinde und erklärt biblische Lehre auf der Plattform www.bibleteaching.de. Er steht für ein historisch-grammatisches Bibelverständnis, trennt zwischen Israel und der Gemeinde und erkennt aus der Bibel, dass der Herr Jesus bei seinem Zweiten Kommen in Macht und Herrlichkeit als König 1000 Jahre über diese Erde herrschen wird. Gemeindetechnisch ist er der Brüderbewegung zuzuordnen.

 

Worum geht es in dem Buch?

Dem Autor liegt es am Herzen, Bibellesern Gottes großen Plan mit der Menschheit vor Augen zu führen. Gleichzeitig soll dabei herausgearbeitet werden, was die Bibel selbst beinhaltet, denn es gilt „die Weisheit und Herrlichkeit zu erkennen, wie sie im Lauf der Heilsgeschichte ans Licht kam.“

 

Nach einer kurzen Einleitung nimmt Hardt zunächst die Vogelperspektive ein um danach einige Fragen zu beantworten. Kapitel vier stellt die heilsgeschichtlichen Epochen vor und geht dabei auf wiederkehrende Muster und mögliche Modifikationen ein, um danach die Relevanz für die praktische Bibellektüre darzulegen. „Das Wichtigste ist, dass man (wenigstens) folgende Einschnitte erkennt:

  • Das Kommen Christi (daraus ergibt sich die Unterteilung in Altes und Neues Testament)
  • Das Gesetz (daraus ergibt sich die Aufteilung in die Zeit vor und nach der Gesetzgebung)
  • Die Wiederkunft Christi (daraus ergibt sich die Abgrenzung zwischen der Zeit der Gnade und dem Friedensreich). 

Wer diese Zäsuren verinnerlicht, hat schon ‚die halbe Miete‘ und kann die meisten Widersprüche auflösen, die durch Mangel an heilsgeschichtlichem Denken entstehen.“

 

Mit Kapitel sechs wird u. a. auf die Bundestheologie eingegangen, um danach zehn Bausteine vorzustellen, denn beim heilsgeschichtlichen Denken geht es um mehr als bloße Epochen. Dies wird besonders in Kapitel 9 ausgeführt, denn die Zeit der Gnade stellt einen unvorstellbaren Reichtum dar. Abgerundet werden die Ausführungen dieses exegetischen Rahmens mit einem Bezug zur Herrlichkeit Gottes. „Gott hat im Laufe dieser Epochen und gerade durch deren Abfolge seine Herrlichkeit geoffenbart.“

 

Die fünf Anhänge thematisieren weitere „harte Nüsse“ in der heilsgeschichtlichen Debatte, geben Informationen zum Erscheinen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit und beleuchten weitere Hinweise auf den zukünftigen jüdischen Überrest.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Zunächst einmal richtet sich der Autor an jene Leser, die Gottes Plan erkennen möchte und biblische Prophetie, Poesie und Briefinhalte miteinander verbinden möchte. Das müssen nicht zwangsläufig jüngere Gläubige sein. Des Weiteren eignet sich die Lektüre als Nachschlagewerk für Brüder im Verkündigungsdienst, um biblische Aussagen in ihrem heilsgeschichtlichen Kontext zu verorten. Als dritte Gruppe sind all jene angesprochen, die Interesse an Gottes Wort haben und Gottes Reden in unterschiedlichen Epochen erkennen und verstehen möchten. Hierbei sind besonders solche Geschwister angesprochen, denen dieser Ansatz fremd ist. „Heilsgeschichtliches Denken ist weder eine Spitzfindigkeit noch eine Detailfrage für Experten.“

 

Was gibt es Kritisches?

Obwohl das Buch anschaulich, allgemeinverständlich und sehr strukturiert ist, sind die typischen Grafiken, um Heilsgeschichte zu veranschaulichen, etwas zu klein geraten. Des Weiteren fehlt ein Lektüreverzeichnis, um sich tiefer in die Thematik einzuarbeiten. Zudem wäre ein Hinweis auf die Kingdom-Now-Theologie bedeutsam und auch die Transformationstheologie hätte zur Sprache kommen können.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

„Heilsgeschichtliches Denken ist nicht so sehr eine Lehre als vielmehr ein Rahmen, der es erlaubt, die Bibel als ein harmonisches Ganzes zu verstehen.“ Und so zeigt der Autor auf, dass Heilsgeschichte der rote Faden ist, der sich durch die Bibel zieht. Dabei erfährt der Leser, wie Gott durch die Jahrhunderte hindurch gehandelt hat und handeln wird, um seinen Plan mit den Menschen zu erfüllen. Mithilfe dieses exegetischen Rahmens gelingt es dem Bibelleser, die Aussagen der Heiligen Schrift einzuordnen und zu verstehen, wie scheinbare Widersprüche sich auflösen und unsere Stellung in Christus gefestigt wird. Zudem werden die 66 Bücher der Bibel zu einem harmonischen Ganzen und die Herrlichkeit Gottes – als vereinendes Prinzip – wird erkannt. 


Das Buch: 

  • Hardt, M. (2023): Heilsgeschichtlich denken. Der rote Faden zur Bibel, CSV Verlag, 576 Seiten, ISBN: 978-3-89287-431-7, Preis: 24,90 €

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