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Bösewichte der Bibel

Wenn Sie solch einen Titel lesen „Bösewichte der Bibel“, welche Gedanken schießen ihnen durch den Kopf? Michael Großklaus möchte aufzeigen, was wir von Halunken und unvollkommenen Gestalten lernen können.

 

Wer ist der Autor?

Dr. Michael Großklaus ist Pastor, Psychologe, Hochschuldozent, Supervisor und Coach. Er leitet die psychologische Beratungsstelle Villingen-Schwenningen (BVS).

 

Worum geht es in dem Buch?

Zuerst erklärt der Autor, was Bösewichte sind, wie er sie definiert und geht auf Themen wie Gnade und Vergebung ein, um dann damit zu enden, wie man mit Bösewichtern umgeht. Danach beleuchtet er verschiedene biblische Persönlichkeiten, um daraufhin den Umgang mit Bösewichten zu erläutern.

 

Der Schreibstil ist angenehm, er liest sich leicht, zudem mochte ich die Lektionen am Ende jedes Kapitels. Das Wichtigste wird nochmal klar und verständlich zusammengefasst.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre ziel vorrangig auf Christen ab, die ehrlich zu sich selbst sind und wissen, dass jeder ein Bösewicht ist. Mancher Pastor erhält sicherlich den einen oder anderen Impuls, um in der Beratung Hilfestellung zu geben. Entmutigte erfahren Trost durch die Gnade, die immer wieder aufleuchtet.

 

Was gibt es Kritisches?

Zunächst einmal hält der Titel nicht ganz, was er suggeriert. Ich habe erwartet, dass es um wirkliche Schurken geht und nicht um Menschen, die auch große Fehler und Sünden begangen haben. Denn es geht nämlich unter anderem auch um Abraham, David und Petrus, aber auch um Isebel, Kain und Judas Iskariot. Bedenklich sind nachfolgende Aussagen, da sie theologisch fragwürdig bis falsch sind.

 

1) Ich vergebe Gott – Vergebung ist nur da nötig, wo Schuld vorhanden ist, aber Gott versündigt sich nicht, somit habe ich ihm nichts zu vergeben. Das ist ein krasser Widerspruch, wenn man sich Jesaja 45,5f z. B. vor Augen führt.


2) Die Aussage "wenn Adam und Eva die ersten Menschen gewesen wären" (S. 51) ist für mich untragbar, denn ich glaube dem Schöpfungsbericht und deshalb tue ich mich mit diesem Satz in einem christlichen Buch sehr schwer. Hier zeigt sich die theistische Sichtweise des Autors.


3) Die Aussage, dass Gott bei manchen Betrügereien mitmacht. Ich glaube nicht das Gott bei Betrügereien mitmacht. Er lässt sie zu und kann die Situation definitiv zum Guten wenden und nutzen, aber die Aussage das er mitmacht, finde ich schwierig. Auch diese Erläuterung widerspricht der klaren biblischen Lehre, dass Gott nur Licht und keine Finsternis ist (vgl. 1. Joh. 1,5).

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

„Bösewichte der Bibel“ ist ein kleines Büchlein, das schnell gelesen ist und über das man länger nachdenken muss. Wer aus Fehlern anderen lernen möchte, wird es sicher interessant finden. Das Buch bietet den einen oder anderen Gedanken, der zum Reflektieren hilft und so manche Impulse aus der beratenden Tätigkeit des Autors. Doch aufgrund der theologischen Fehler kann das Buch nicht empfohlen werden. 

 

Danke @annislesewelt.de


Das Buch: 

  • Großklaus, M. (2023): Bösewichte der Bibel. Was wir von Halunken und unvollkommenen Gestalten lernen können, Gerth Medien, 144 Seiten, ISBN:  978-3-95734-299-7, Preis: 14,95 €  

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