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Gründe, um zu bleiben

Depression und Suizid sind nicht nur eine weltweite Epidemie, sie treffen auch direkt bei uns zuhause. Ray Comfort blickt in „Gründe um zu bleiben“ in einem fiktiven Gespräch auf die Themen Depression und Selbstmordgedanken.

 

Wer ist der Autor?

Ray Comfort ist der Gründer und CEO von LivingWaters.com und der Bestseller-Autor von mehr als 90 Büchern. Er moderiert gemeinsam das preisgekrönte Fernsehprogramm "Way of the Master", das in fast 200 Ländern ausgestrahlt wird, und ist der ausführende Produzent von Filmen wie "180", "Evolution vs. God", "Audacity" und anderen, die von Millionen Menschen gesehen wurden.

 

Worum geht es in dem Buch?

In diesem bewegenden fiktiven Bericht versucht ein mitfühlender Zuschauer, einen suizidalen jungen Mann davon zu überzeugen, dass sein Leben einen Wert hat und dass es viele Gründe gibt, weiterzuleben. Sowohl in den Dialogen als auch als Randnotiz findet sich immer wieder die rettende Botschaft, die scharfsinnig, logisch und biblisch fundiert erklärt wird. Der Verfasser wendet hierzu mehr als 80 Prozent des Dialogs auf, um zu zeigen, warum Gott existiert, warum alle Menschen gesündigt haben und warum es "vernünftig" ist, an Gott zu glauben.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre ist u.a. für Pädagogen hilfreich, da z. B. die Zahl an Suiziden unter Jugendlichen exorbitant zugenommen hat. Deshalb benötigt es dringend sprachfähige Erzieher, Lehrer, Kindersozialmitarbeiter, Teenie- und Jugendleiter sowie Pastoren und Älteste, um auf die Fragen, Ängste und Sorgen Antworten zu haben, die in die Ewigkeit beim Herrn führen und zu einem Leben im Hier und Heute ermutigen.

 

Was gibt es Kritisches?

Comfort beschreitet dabei einen Grau-Bereich zwischen Depression als Erkrankung, die behandelt werden muss und emotionalen Höhen und Tiefen, aus denen allein der Herr Jesus als Retter die betrübte Seele herausholen kann. Dabei zielt der Autor zu stark auf den Intellekt ab, und zwar nicht so sehr als Hilfe für die depressive Person, sondern als Anleitung für jemanden, der vielleicht versucht, einer depressiven Person zu helfen. Ebenso fehlt es dem Buch an echten Hilfen, wenn es ums Thema Depression geht. Zugegeben, es ist ein kurzes Buch, besonders für ein so tiefgründiges Thema wie dieses, aber Comfort deutet lediglich Probleme an, bringt dann aber kaum Lösungen, die mit Depressionen und Selbstmord verbunden sind. Seine Antwort, die er anbietet, ist Erlösung, mit Gedächtnisversen, sozialer Unterstützung, Ernährung und angemessenem Schlaf, eher unpassend für die Komplexität einer Depression oder eines suizidalen Gedankenguts. Als Leser sollte man keinen signifikanten Beitrag zur Diskussion über psychische Erkrankungen in dieser Lektüre erwarten.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

Durch die Unterhaltung wird der Leser herausfinden, warum wir alle von großem Wert sind, jeder einen Grund und einen Zweck zum Leben hat, keine Situation jemals hoffnungslos ist und Suizid niemals eine gute Option ist. Jedoch erhält man weniger konkrete Hilfen, um depressive und suizidale Charakteren Auswege aufzuzeigen. Vielmehr wird man neue Anregungen erhalten, um Menschen, die nicht an den Herrn Jesus glauben, das Evangelium allgemeinverständlich zu vermitteln. Insgesamt ist die Figur „John“ zu stereotyp besetzt, sodass dem Anliegen eines wichtigen Themas zu wenig Resonanz folgt. 

 


Das Buch: 

  • Comfort, R. (2023): Gründe, um zu bleiben. Ein Gespräch über Depressionen und Selbstmordgedanken, Daniel Verlag, 144 Seiten, ISBN: 978-3-945515-80-8, Preis, 5,90 €

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