Wahre christliche Freiheit

Samuel Bolton's Werk "Wahre christliche Freiheit" ist ein theologischer Klassiker, der sich eingehend mit der Rolle des Gesetzes im Leben eines Christen sowie dem Inhalt und der Bedeutung christlicher Freiheit auseinandersetzt.

 

Wer ist der Autor?

Der Autor, Samuel Bolton, war Puritaner und Teilnehmer der Westminster Synode.

 

Worum geht es in dem Buch?

Nach einer Kurzbiografie kommt Bolton selbst zu Wort. Der Verfasser präsentiert seinem Leser einen klaren biblischen Befund, ohne in christliche Gesetzlichkeit oder unbiblischen Anarchie gegenüber Gottes Gesetz zu verfallen. Als Leser profitiert man von dem klaren theologischen Ansatz: Bolton bietet eine gut strukturierte und minutiös ausgearbeitete Darlegung der christlichen Freiheit. Sein Fokus liegt auf theologischen Grundsätzen, was dem Leser ein tieferes Verständnis ermöglicht. 

 

Das Werk zeichnet sich durch einen durch und durch bundestheologischen Ansatz aus. Dieser Aspekt macht das Buch besonders wertvoll für Leser, die sich intensiv mit dem Thema Bund in der reformierten Theologie auseinandersetzen möchten. So betont der Autor auch, dass diese Erfüllung des Gesetzes durch Christus keinesfalls bedeutet, dass das Gesetz für uns bedeutungslos ist. Vielmehr hebt der Verfasser hervor, in welcher Weise das Gesetz uns heute zu unserer Seligkeit und Heiligung verhilft. „Alle Freude an den geistlichen Pflichtübungen entspringt der Bereitwilligkeit des Geistes in ihrer Ausübung.“ Dabei behandelt der Schreiber eine Vielzahl spannender Fragestellungen, wie das Verhältnis zwischen Gesetz und Gnade, die Befreiung durch Christus vom Gesetz, die Motivation für christlichen Gehorsam und die Vereinbarkeit von christlicher Freiheit mit auferlegten Pflichten. 

 

Wer sollte das Buch lesen?

Obwohl das Buch nicht explizit auf situative Fragen eingeht, bietet es langfristigen Nutzen, da es fundamentale theologische Prinzipien vermittelt, die jedem Christen zugutekommen können.

 

Was gibt es Kritisches?

Die Lektüre ist nicht für Jedermann: Das Werk ist keine Erbauungsliteratur und behandelt nicht explizit bestimmte, praxisnahe Fragen. Leser, die nach konkreten Antworten zu spezifischen Alltagsthemen suchen, könnten sich weniger angesprochen fühlen. Obwohl das Buch bundestheologische Ansätze präsentiert, sollte es nicht als Einführung in die Bundestheologie betrachtet werden. Neue Leser könnten Schwierigkeiten haben, sich in diesem speziellen theologischen Bereich zurechtzufinden. Zumal ist die Sprache durchaus so, dass der Leser bei den teilweise langen und verschachtelten Sätzen intensiv mitdenken muss.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen? 

Insgesamt ist „Wahre christliche Freiheit“ von Samuel Bolton eine wertvolle Ressource für Leser, die sich auf eine tiefgehende theologische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Gesetz und Gnade sowie der Bedeutung christlicher Freiheit einlassen möchten. Boltons Ansatz mag anspruchsvoll sein, aber für diejenigen, die sich darauf einlassen, bietet das Buch eine reiche und lohnende Erfahrung. „Mein Hauptziel ist es, das Urteilsvermögen zu überzeugen, nicht, die Gefühle zu reizen, damit ich nicht, während ich bemüht bin, der Gnade zu dienen, der Sünde einen Dienst erweise und, während ich mich bemühe, die Menschen zur Heiligkeit zu führen, die Verderbtheit der Menschen anrege und somit vergeblich laufe.“