Die Bibel besser verstehen

Das Buch „Die Bibel besser verstehen“ ist eine überarbeitete Neuauflage des Werks, das 2013 unter dem Titel „Wie die Bibel Sinn macht. Ein altes Buch neu kennenlernen“ erschienen ist. In dieser aktuellen Ausgabe führt der Autor den Leser erneut auf eine Reise durch die Bibel und zeigt deren roten Faden auf, der sich durch die gesamte Heilige Schrift zieht.

 

Wer ist der Autor?

Dominik Sikinger wurde bereits während seines Theologiestudiums ins Dozententeam der Werkstatt für Gemeindeaufbau in Ditzingen berufen. Dort ist er heute Studienleiter und Geschäftsführer. Besonders am Herzen liegt ihm, geistliche Leiterinnen und Leiter in ihrer Berufung zu stärken und sie für ihren Dienst im Reich Gottes auszurüsten. Sikinger lebt mit seiner Frau Rebekka und seinen zwei Söhnen in Heimerdingen, wo er sich im örtlichen CVJM engagiert.

 

Worum geht’s?

Das zentrale Anliegen des Buches ist es, den großen Zusammenhang der Bibel zu verdeutlichen. Sikinger veranschaulicht die biblische Geschichte in der Form eines Dramas mit fünf Akten. Durch diese Struktur wird die Komplexität der Bibel greifbar, und Leser können die einzelnen Erzählungen leichter in den Gesamtzusammenhang einordnen. Der Autor erzählt dabei die Hauptlinien der biblischen Handlung verständlich nach und vermittelt auf diese Weise das große Ganze: von der Schöpfung über den Fall des Menschen, die Geschichte Israels, das Kommen Jesu Christi bis hin zur heutigen Zeit, in der die Gläubigen den fünften Akt mitgestalten.

 

Besonders hervorzuheben ist die spürbare Begeisterung des Autors für die Bibel, die sich auf den Leser überträgt. Die Sprache ist leicht verständlich und flüssig zu lesen, sodass auch Bibelneulinge problemlos Zugang finden. Jedes Kapitel schließt mit Bibelstellen zum Nachschlagen sowie Reflexionsfragen ab, die zur persönlichen Auseinandersetzung und Vertiefung anregen. Dadurch eignet sich das Buch sowohl für das individuelle Studium als auch für die gemeinsame Lektüre in Kleingruppen – und das ganz ohne aufwendige Vorbereitung.

 

Was gibt es Kritisches?

Obwohl das Buch inhaltlich überzeugt, gibt es einige kritische Punkte zu nennen. So führt Sikinger in seiner Literaturliste auch theologische Autoren wie Rudolf Bultmann und Rob Bell an, deren Ansätze aus evangelikal-konservativer Perspektive umstritten sind. Ebenso zeigt sich eine Offenheit gegenüber der VolxBibel, die aufgrund ihrer freien und modernen Sprache nicht von allen Lesern als angemessene Bibelübersetzung betrachtet wird. Hier wäre eine stärkere Abgrenzung oder zumindest eine Einordnung der genannten Positionen wünschenswert gewesen, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Das Buch richtet sich an ein breites Publikum. Sowohl Menschen, die sich erstmals intensiver mit der Bibel auseinandersetzen möchten, als auch erfahrene Gläubige profitieren von Sikingers klarer und nachvollziehbarer Darstellung des biblischen Narrativs. Besonders für Kleingruppen, Bibelkreise und Einsteigerkurse ist das Buch aufgrund seines didaktischen Aufbaus und der begleitenden Reflexionsfragen bestens geeignet.

 

Was bleibt?

Dem Theologen gelingt es, die Grundzüge des biblischen Narrativs auf eine verständliche und einprägsame Weise zu vermitteln. Die Darstellung der Bibel als Drama in fünf Akten ist nicht nur eine stilistische Idee, sondern spiegelt die tiefere Wahrheit wider, dass jeder Mensch Teil dieser göttlichen Geschichte ist. Das Buch nimmt seine Leser an die Hand und hilft ihnen, den roten Faden der Bibel zu erkennen – und damit auch Gottes Absichten für die Welt und für ihr eigenes Leben zu verstehen. Durch die klare Struktur lassen sich die Kernpunkte leicht merken, was das Verständnis des eigenen Glaubens fördert und zugleich die Grundlage für evangelistische Gespräche bietet. Trotz kleinerer Kritikpunkte ist das Buch eine hilfreiche Lektüre.