Die Windvögel - Das geheimnisvolle Leuchten

Mit „Die Windvögel – Das geheimnisvolle Leuchten“ legt Stefanie Kloft ein abenteuerreiches Kinderbuch vor, das Spannung, Naturerlebnis, Familiensinn und christliche Werte gekonnt miteinander verwebt

 

Wer ist die Autorin?

Stefanie Kloft arbeitet nach einem sozialwissenschaftlichen Studium und einer Weiterbildung zur Kreativitätspädagogin seit 2011 im soziokulturellen Zentrum des christlichen Vereins Lebendige Steine e.V. in Stendal (Sachsen-Anhalt). Sie ist glücklich verheiratet mit Samuel. Das kreative Schreiben ist Teil ihres Lebens, seit sie als Kind die Buchstaben auf der Schreibmaschine ihrer Eltern lernte.

 

Worum geht’s?

Eigentlich sollte es ein Sommerurlaub am Meer werden – Sonne, Strand und Tauchen in Ägypten. Doch als der Vater kurzfristig beruflich eingespannt wird, führt der Familienurlaub die Berliner Geschwister Hannes und Ella samt Eltern stattdessen in die Berge Österreichs. Der Wechsel der Szenerie entpuppt sich rasch als Glücksfall: Zwischen Almhütten, reißenden Flüssen und sternenklaren Nächten entdecken die Kinder nicht nur eine neue Welt, sondern auch sich selbst. Die anfänglich enttäuschenden Ferien entwickeln sich zum Abenteuer ihres Lebens – nicht zuletzt, als sie einem mysteriösen Leuchten auf die Spur kommen, das sie nachts in den Bergen beobachten.

 

Kloft gelingt es, zentrale Themen wie Mut, Selbstüberschätzung, Angst und Achtsamkeit auf kindgerechte Weise aufzugreifen und dabei nicht nur die jungen Protagonisten, sondern auch deren Eltern in Lernprozesse einzubinden. Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung von Hannes, der lernt, dass Angst kein Makel, sondern ein wertvolles Warnsignal sein kann – etwa beim riskanten Sprung von einem Felsen.

 

Ein weiteres starkes Element des Buches ist die realistische Darstellung von Gefahren, die in der Natur lauern – etwa bei einer Raftingtour oder im alpinen Gelände. Unfälle und Rettungseinsätze (inklusive Helikoptereinsatz) bringen zusätzliche Spannung, verlangen jedoch von jüngeren Lesern ein gewisses Maß an Reife. Hier ist es ratsam, dass Eltern begleitend mitlesen und besprechen – vor allem bei Kindern unter zehn Jahren.

 

Die Autorin schreibt lebendig, bildhaft und mit einem feinen Gespür für kindliche Wahrnehmung. Die wechselnde Perspektive zwischen Hannes und Ella ermöglicht einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Dialoge wirken authentisch, gelegentlich humorvoll, und laden zum Mitfühlen ein. Neben der äußeren Handlung schenkt Kloft auch dem Innenleben ihrer Figuren viel Raum, was dem Buch Tiefe und Charakter verleiht.

 

Was das Buch besonders auszeichnet, ist der behutsame, aber spürbare Einbezug des christlichen Glaubens. Gebete, Bibelverse und die Vorstellung von einem Schöpfer, der seine Schöpfung zur Freude des Menschen gemacht hat, sind unaufdringlich eingewoben und bieten wertvolle Gesprächsanlässe für christlich geprägte Familien. Der Glaube wird nicht aufgesetzt, sondern ganz organisch Teil der Handlung – besonders wohltuend in einer Zeit, in der viele Kinderbücher religiöse Themen ausklammern.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Der Roman richtet sich vor allem an Leser ab etwa zehn Jahren und überzeugt durch eine vielschichtige Erzählweise, lebendige Charaktere und eine feinfühlige Balance zwischen Action, Reflexion und spiritueller Tiefe. Deshalb eignet sich die Geschichte als Vorlesebuch mit Gesprächspotential, Ferienlektüre oder als Einstieg in glaubensbezogene Gespräche.

 

Was gibt es Kritisches?

Ein Kritikpunkt liegt in der Erwartungshaltung, die der Titel und der Klappentext möglicherweise wecken. Wer mit der Vorstellung eines Mystery-Thrillers oder Kinderkrimis an das Buch herangeht, wird anfangs möglicherweise enttäuscht – der Spannungsbogen baut sich eher langsam auf. Die Geschichte braucht einige Kapitel, um in Fahrt zu kommen, entwickelt dann aber eine fesselnde Dynamik. Die finale Auflösung rund um das geheimnisvolle Leuchten ist eher symbolisch als spektakulär, was jedoch gut zur Gesamtstimmung des Buches passt.

 

Was bleibt?

Die Lektüre ist ein abenteuerliches, warmherziges und tiefgründiges Kinderbuch, das sowohl Spannung als auch Werte vermittelt. Der Autorin gelingt es, mit ihrem Erstlingswerk einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ein echter Geheimtipp für christlich geprägte Kinderliteratur – ohne Klischees, aber mit Herz, Tiefe und Abenteuerlust.