Die Windvögel - Sturm über Berlin

Mit „Sturm über Berlin“, dem zweiten Band der „Windvögel“-Reihe, gelingt Stefanie Kloft ein spannungsgeladener Jugendroman mit Tiefgang.  

 

Wer ist die Autorin?

Stefanie Kloft arbeitet nach einem sozialwissenschaftlichen Studium und einer Weiterbildung zur Kreativitätspädagogin seit 2011 im soziokulturellen Zentrum des christlichen Vereins Lebendige Steine e.V. in Stendal (Sachsen-Anhalt). Sie ist glücklich verheiratet mit Samuel. Das kreative Schreiben ist Teil ihres Lebens, seit sie als Kind die Buchstaben auf der Schreibmaschine ihrer Eltern lernte.

 

Worum geht’s?

Im Mittelpunkt stehen vier junge Großstadtkinder, die sich mutig, selbstbewusst und mit viel Herz durch eine Vielzahl dramatischer Ereignisse kämpfen. Die Geschichte beginnt mit einer unheimlichen Begegnung im Wald, entwickelt sich über einen großflächigen Stromausfall in Berlin weiter und nimmt zunehmend kriminalistische Züge an. Schauplätze wie U-Bahn-Schächte, ein düsterer Friedhof und gefährliche Straßenszenen verleihen dem Buch eine düstere, stellenweise fast bedrohliche Atmosphäre – und machen es somit vor allem für etwas ältere, nervenstarke Kinder und Jugendliche interessant.

 

Trotz der Vielzahl an Handlungssträngen – darunter Mobbing, rassistische Ausgrenzung, familiäre Spannungen, das Erleben von Angst und Hilflosigkeit – gelingt es der Autorin, die Themen verständlich und lebensnah zu verknüpfen. Besonders eindrücklich ist die Geschichte eines Jungen, der aufgrund seiner Hautfarbe ausgegrenzt wird, obwohl er hilfsbereit, ehrlich und mutig ist. Seine Erfahrung macht deutlich, wie verletzend Vorurteile sind – ein Aspekt, der jungen Lesern emotional nahegehen dürfte.

 

Eine besondere Stärke des Buches liegt in der durchdachten Einbindung christlicher Werte. Gebet, Glaube und Gottes Eingreifen werden nicht aufgesetzt, sondern natürlich und glaubwürdig in den Alltag der Kinder eingeflochten. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Vergebung, Versöhnung und dem Mut zur Aussprache machen die Lektüre zu einem wertvollen Begleiter nicht nur für junge Christen, sondern für alle, die Kindern Werte wie Respekt, Zusammenhalt und Hoffnung vermitteln möchten.

 

Der Schreibstil ist einfach, klar und dennoch bildreich – ideal für Kinder und Jugendliche, die sich gerne in Geschichten hineinträumen, ohne sprachlich überfordert zu werden. Die Charaktere sind lebensnah und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet, sodass man beim Lesen das Gefühl bekommt, mit ihnen durch Berlin zu streifen.

 

Wer sollte es lesen?

Das Buch eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Gespräche in Familie, Schule oder Gemeindegruppen. Ob es um Alltagsrassismus, Notfallvorsorge (etwa bei einem Stromausfall), die Wirkung von Gebet oder die Kraft von Freundschaft geht – „Sturm über Berlin“ bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte. Besonders hervorzuheben ist eine kleine Szene über einen Teelichtofen, die nicht nur kindgerecht, sondern auch praktisch ist – ideal zum gemeinsamen Nachmachen.

 

Was gibt es Kritisches?

Einige Szenen sind spannend bis leicht unheimlich (z. B. Begegnungen im Dunkeln, ein Autounfall, bedrohliche Erwachsene), daher wird eine gemeinsame Lektüre oder zumindest ein kurzes Vorgespräch empfohlen – denn Gesprächsstoff bietet dieses Buch allemal.

 

Was bleibt?

Der Autorin gelingt erneut ein vielschichtiger Jugendroman, der sowohl spannend als auch tiefgründig ist. Ein empfehlenswerter Krimi mit Herz, Glauben und Verstand – ideal für Jungen und Mädchen ab ca. 10 Jahren sowie als Gesprächsgrundlage in christlich orientierten Bildungskontexten.