
Was haben der Turmbau zu Babel, moderne Genforschung, digitale Totalüberwachung und jugendliche Liebeswirren miteinander zu tun? Eine ganze Menge – zumindest in Der Babylon-Plan, dem ersten Band der spannungsgeladenen Trilogie um den jungen Studenten Lion Daniels. Daniel Kowalsky gelingt hier ein rasanter Auftakt voller Action, christlicher Werte und hochaktueller Fragen zur Zukunft der Menschheit.
Wer ist der Autor?
Daniel Kowalsky schreibt christlich geprägte Jugendthriller, die aktuelle gesellschaftliche und ethische Themen aufgreifen und in eine fesselnde Handlung einbetten. Der Babylon-Plan ist sein Debüt in dieser Reihe, die bewusst Jugendliche, aber auch Erwachsene mit einem Faible für Verschwörungen, Wissenschaft und Glaube anspricht.
Worum geht’s?
Der Student Lion Daniels wird Zeuge, wie seine ehemalige Schulfreundin Jacqueline vor seinen Augen entführt wird. Schnell gerät er in den Sog einer Verschwörung, deren Wurzeln bis zur biblischen Geschichte vom Turmbau zu Babel zurückreichen. Eine geheime Organisation verfolgt das Ziel, mit einer revolutionären Erfindung das Denken der Menschen zu kontrollieren – „eine Sprache, eine Vision, eine Menschheit“ – jedoch ohne Gott.
Lion begibt sich auf eine gefährliche Suche nach der Wahrheit, begegnet dabei Leandro, einem jungen Wissenschaftler auf der Flucht, und wird zunehmend in ein Netz aus Wissenschaft, Machtmissbrauch, Glaubensfragen und romantischen Gefühlen verwickelt. Zwischen Verfolgungsjagden, genmanipulierten Viren, digitaler Kontrolle und stillen Gebeten entfaltet sich eine Geschichte, die man kaum aus der Hand legen kann.
Der Roman wechselt gekonnt zwischen den Perspektiven der Figuren, wodurch sich eine dichte Handlung aufbaut. Besonders gelungen ist die Brücke zwischen der alten biblischen Erzählung und dem modernen Thriller-Plot – ein erzählerischer Spagat, der durchaus überzeugt.
Was gibt es Kritisches?
Bei aller Spannung gibt es einige Punkte, die kritisch angemerkt wurden:
- Kritik an Medien & Überwachung wird stellenweise mit „erhobenem Zeigefinger“ formuliert, was manche Leser eher aus dem Erzählfluss reißt.
- Zufälle häufen sich auffällig, was die Glaubwürdigkeit einiger Handlungsentwicklungen schmälert.
- Der jugendhafte Ton in Dialogen wirkt teilweise übertrieben – besonders bei Erwachsenen.
- Das offene Ende steigert zwar die Spannung für den nächsten Band, lässt aber zentrale Fragen unbeantwortet.
Trotz dieser Schwächen bleibt die Geschichte insgesamt packend – und die erzählerischen Stärken überwiegen.
Wer sollte das Buch lesen?
Eine klare Empfehlung für Mädchen und Jungen ab 12/13 Jahren, die Spannung, Technik und Abenteuer lieben – aber auch für Erwachsene, die nach einem kurzweiligen Roman mit christlichem Tiefgang suchen. Besonders eignet sich das Buch für Jugendgruppen, Schulbibliotheken oder christliche Freizeiten. Auch Lesemuffel könnten hier schnell auf den Geschmack kommen.
Was bleibt?
Der Babylon-Plan ist ein temporeicher Jugendthriller mit biblischer Tiefe, hochaktuellem Thema und spannungsgeladener Handlung. Kowalsky wagt den großen Bogen von uralter Hybris bis zu moderner Technologiekritik – und bringt dabei Jugendlichen das Evangelium nahe, ohne in plakative Frommheit zu verfallen. Wer christliche Jugendbücher mit Köpfchen und Herz sucht, wird hier fündig – und freut sich garantiert auf Band 2.
Das Buch:
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Kowalsky, D. (2020): Der Babylon-Plan, SCM Hänssler², 240 Seiten, ISBN: 978-3-77516-022-3, Preis: 14,90 €
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