
Was bedeuten die Wunderzeichen Jesu im Johannesevangelium wirklich? Sind sie bloß beeindruckende Taten oder bergen sie tiefere geistliche Wahrheiten? Norbert Lieth lädt seine Leser in „9 Wunderzeichen im Johannesevangelium“ ein, die bekannten Zeichen Jesu mit prophetischen Augen neu zu sehen und ihren heilsgeschichtlichen Hintergrund zu entdecken.
Wer ist der Autor?
Norbert Lieth ist evangelikaler Theologe, Autor und Referent der Missionswerk Mitternachtsruf. Er steht für eine bibeltreue, heilsgeschichtlich geprägte Theologie mit starkem Bezug zur Endzeit und Prophetie. Seine Auslegungen sind geprägt von einem hohen Schriftverständnis und der Bereitschaft, die ganze Bibel im Licht göttlicher Offenbarung zu lesen.
Worum geht’s?
Das Buch widmet sich den neun sogenannten „Wunderzeichen“ im Johannesevangelium, die Lieth nicht nur historisch, sondern vor allem prophetisch versteht. In einer Predigtreihe entstanden, entfaltet das Buch eine geistliche Typologie, in der jedes Wunder auf tiefere geistliche und endzeitliche Wahrheiten hinweist.
Die behandelten Zeichen reichen von der Verwandlung von Wasser zu Wein in Kana über die Heilung des Blinden bis hin zur Brotvermehrung, der Auferweckung des Lazarus und dem übernatürlichen Fischfang nach der Auferstehung.
Der Autor macht deutlich, dass Johannes eine theologische Auswahl von Zeichen trifft, um Jesus als Sohn Gottes und Retter der Welt zu offenbaren. Besonders wichtig ist Lieth dabei der Begriff „Zeichen“ (gr. sēmeion), der auf eine tiefere Bedeutung verweist. „Zeichen weisen auf Jesu göttliche Messianität hin“ (S. 16).
Der Theologe plädiert für eine legitime symbolische und heilsgeschichtliche Auslegung, ohne spekulativ zu werden. Dabei wird die Bedeutung der Wunder nicht abgetan, sondern im größeren Zusammenhang der biblischen Heilsgeschichte gedeutet – ganz im Sinne der Aussage Jesu, dass alles nach dem Willen des Vaters geschieht (Joh 5,19).
Beachtenswert ist, dass Lieth immer wieder Querverbindungen zu alttestamentlichen Typologien, zur Prophetie und zur Wiederkunft Christi herstellt. Seine Auslegung bleibt dabei stets evangelistisch ausgerichtet: Das Ziel ist nicht bloß Erkenntnis, sondern Glaubensstärkung und Buße.
Was gibt es Kritisches?
Lieths Auslegung ist theologisch stringent und geistlich wertvoll, setzt aber eine gewisse Offenheit für typologische und heilsgeschichtliche Lesarten voraus. Manchmal wünscht man sich eine etwas klarere Unterscheidung zwischen historischer Tatsachenbeschreibung und symbolischer Deutung.
Wer sollte das Buch lesen?
Das Buch richtet sich an bibeltreue Christen, die tiefer in die Zeichen und Wunder Jesu eintauchen und ihre prophetische Bedeutung erfassen wollen. Es eignet sich für Hauskreise, Bibelstunden, Predigtvorbereitungen oder das persönliche Bibelstudium. Besonders Leser mit Interesse an Eschatologie und Typologie werden von den Ausführungen profitieren.
Was bleibt?
Norbert Lieth gelingt es, bekannte Wundergeschichten neu ins Licht zu rücken und sie in einen großen heilsgeschichtlichen Zusammenhang zu stellen. Wer das Johannesevangelium nicht nur lesen, sondern verstehen will – mit Blick auf Gottes großen Plan mit der Menschheit – findet in diesem Buch wertvolle geistliche Einsichten und ermutigende Perspektiven.
Das Buch
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Lieth, N. (2010): 9 Wunderzeichen im Johannesevangelium, Mitternachtsruf, 152 Seiten, ISBN; 978-3-85810-125-9, Preis: 5,00 €
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